Montag, 30. November 2009

Weihnachtssocken

Die haben mich einige Nerven gekostet. Diese schreckliche Wolle vor allem.


Aber jetzt sind sie fertig. Gentleman Socks heißen sie. Das Muster gefällt mir sehr gut, ich kann mir sehr gut vorstellen, es noch einmal zu stricken, aber mit dieser Wolle konnte ich mich nicht anfreunden. Bleibt noch zu hoffen, dass mein Vater damit zufrieden sein wird.

Sonntag, 29. November 2009

Ähemm

Als ich letzte Woche diese Tücherfrage gestellt habe, war das natürlich nicht ganz hintergedankenfrei. Denn selbstverständlich hat es mich zu diesem Zeitpunkt schon ganz gewaltig in den Fingern gejuckt. Eure Antworten habe ich jetzt unverschämterweise als Freibrief für sämtliche Tollereien gewertet.

Und siehe da, das wird mein Tuch. Was ich damit mache, kann ich mir ja immer noch überlegen, wenn es fertig ist. Kommt Zeit, kommt Rat.
Die Weihnachtsgeschenkeproduktion hat zwar derzeit noch Vorrang, aber so zwischendurch immer wieder einmal ein paar Reihen, das wird schon drin sein.

Freitag, 27. November 2009

Eine Geschichte von Leben und Tod

Es gibt einen Mann, oder vielleicht auch, es gab einen Mann, der früher, das ist schon einige Jahre her, regelmäßig zu uns in die Bücherei kam. Ein hagerer Mann mit einem harten Gesicht. Noch viel früher war er obdachlos, aber er hat die Kurve geschafft. Zum damaligen Zeitpunkt war er nicht mehr obdachlos. Ich konnte ihn immer gut leiden, damals. Er war intelligent und ein interessanter Gesprächspartner. Irgendwann kam er dann plötzlich nicht mehr. Hin und wieder habe ich ihn noch in der Stadt getroffen, dann habe ich ihn lange Zeit nicht mehr gesehen.
Vor einiger Zeit war in der Zeitung eine Todesanzeige. Der Name dieses Mannes, unterzeichnet mit "Deine Freunde". So alt war er doch noch gar nicht, habe ich mir gedacht. Und wie das so ist in solchen Fällen, einen Stich hat es mir gegeben. Da denkt man sich so banale Sachen, wieder einer weniger, das ist der Lauf der Dinge, solches Zeug. Man ruft sich die Person in Erinnerung, ganz deutlich hatte ich plötzlich sein Bild vor Augen, obwohl ich ihn lange nicht mehr gesehen hatte. Halbleises Bedauern.
Und dann, zwei Wochen später, habe ich ein Gespenst gesehen. Da ist mir dieser Mann in der Stadt über den Weg gelaufen. Richtig erschrocken bin ich zuerst, habe an eine Sinnestäuschung gedacht, bis ich erkannt habe, dass er es wirklich ist, und zwar lebendig. Ich muss sagen, gefreut hat mich das schon. Habe ihn angegrinst und gesagt: "Ich habe geglaubt, du bist tot." Da hat er zurückgegrinst, sein schmales, schiefes Grinsen und gemeint, das hätten mehr Leute geglaubt. Tatsächlich war er im Krankenhaus, eine ernste Sache, und auf irgendeine Weise hat sich das Gerücht verbreitet, er wäre gestorben. Und dann hätten seine Obdachlosenfreunde das Bedürfnis verspürt, ihn zu würdigen. Geld wurde gesammelt unter den Bettlern, den Verkäufern der Straßenzeitung, unter Suppenküchengästen und Suppenküchenpersonal, in der Notschlafstelle und was weiß ich wo überall. Es kam eine Summe zusammen, die es ermöglichte, eine Anzeige in die Zeitung zu setzen. Groß war sie nicht, Generaldirektoren bekommen größere Anzeigen, aber ich habe sie gesehen. Und jetzt, wo ich diese Geschichte kenne, denke ich mir, dieser Mann kann sich glücklich schätzen, solche Freunde zu haben.

Montag, 23. November 2009

Und noch etwas

Den habe ich von Annetta bekommen. Ich finde das sowas von lieb. Danke! Und damit er auch in der Welt verteilt wird: Manuela, bitte greif zu!

Noch so ein Schal

Die Bilder sind absolut nicht berauschend, sie dienen nur Beweiszwecken. Schließlich ist der Sachverhalt so, dass nicht nur für meinen Vater Weihnachten sein wird, sondern auch für meine Mutter.


Darum habe ich gestern noch ein neues Schalprojekt begonnen. Leider stimmen die Farben überhaupt nicht, Blitzlichtaufnahmen, aber ein bisschen kann man es sich vorstellen, wie er einmal aussehen soll. Von der Wolle bin ich sehr begeistert, ein Merino-Seide-Gemisch. Sie greift sich wunderbar weich an. Da hätte mich gestern beinahe der Teufel geritten, weil sich der Gedanke in meinen Kopf eingeschlichen hat, eigentlich könnte ich mir diesen Schal selbst behalten. Aber nichts da, der wird verschenkt.
Im übrigen war gestern musikalischer Abend angesagt. Der Lieblingsmann hat ein Musikfilmchen mitgebracht, Willy DeVille, Gott hab' ihn selig. Live in Berlin 2001 glaube ich. War das schön! Das musste ich jetzt loswerden, weil ich mich als Besitzerin des Gesamtwerkes schon als Fan bezeichnen kann und für den Willy doch glatt jeden Michael Jackson links liegen lassen würde. Ohne jetzt jemanden beleidigen zu wollen. Und der Robbie Williams kann sich von mir aus auch brausen gehen. Ist jetzt nur so voreingenommenes Blabla.

Sonntag, 22. November 2009

Ameeta

Mein Schal ist gestern noch fertig geworden. Lange genug hat's ja gedauert.

Da meint man immer, so ein Schal ist so ein kleines Projekt für zwischendurch, und dann sitzt man doch ewig daran, weil er immer noch länger und noch länger wird.

Noch einmal das Muster, weil mir gestrickte Maschen so gut gefallen. Ameeta Scarf nennt er sich bei Ravelry.
Dann habe ich gestern auch noch bei den Socken für meinen Vater weitergemacht. Aber die ärgern mich fürchterlich. Genau genommen die Regia Hand-Dye. Nie mehr wieder kaufe ich die. Da ist mir gestern beim Bündchen für die zweite Socke zweimal der Faden gerissen, dann habe ich alles in den Müll geworfen und neu begonnen. Aber ich werde mich schon noch durchkämpfen.

Freitag, 20. November 2009

Im Garten

Mir ist zugetragen worden, dass manche noch nie den Mirabellgarten im Herbst gesehen haben. So ein Zufall, heute war ich dort und habe ein paar Bilder gemacht.




Menschenleer ist er das ganze Jahr über nie. Aber die Menschenmassen, die den ganzen Sommer über da sind, sind nun nicht mehr da. Wo normalerweise Blumen blühen, sind jetzt leere Beete, wo normalerweise Bänke stehen, sind jetzt leere Wege, aber die steinernen Statuen sind an ihren gewohnten Plätzen.

Etwas abseits liegt das Heckentheater mit dem Labyrinth rundherum. Im Sommer ein beliebter Spielplatz - dass einmal keine Kinder auf den Löwen sitzen, ist selten.

Ja, und dann war ich auch noch in der Stadt und war ganz verblüfft, dass die Weihnachtsbeleuchtung schon überall angebracht ist. Da war dann die ganze schöne Herbststimmung wieder verflogen.

Mittwoch, 18. November 2009

Tücherfrage

Eine seltsame Frage habe ich heute an die Tücherstrickerinnen. Sie gefallen mir ja ganz ausnehmend gut, diese Dreieckstücher. Es hat mir auch großen Spaß gemacht, eines zu stricken. Wirklich, ein richtiges Vergnügen war das. Und jedes Mal, wenn ich da bei Ravelry unterwegs bin, bekomme ich ganz große Augen, wenn ich die schönen Tücher sehe.
Aber, und das ist jetzt die seltsame Frage: Verwendet ihr die auch? Ich schaue mich jetzt immer ganz genau um auf der Straße, ob ich vielleicht irgendjemanden mit so einem Tuch sehe, aber bisher habe ich noch niemanden gesehen. Auch gekaufte Tücher sehe ich nicht. Trägt man die zu besonderen Anlässen? Oder hüllt ihr euch zuhause in ein Tuch, wenn ihr es gerne warm haben wollt?
Ich würde ja so gerne wieder eines stricken. Aber was mache ich damit?

Montag, 16. November 2009

Ein Preis, ein Preis!

Manuela hat mir etwas geschenkt, und da bin ich jetzt ganz gerührt.

Einen Freundschafts-Blog-Award. Da freue ich mich riesig darüber. Sitze da mit rotem Kopf und strahle bis über beide Ohren. Weil ich mich doch auch immer so darüber freue, wenn sie bei mir zu Besuch kommt. Bin doch nur eine kleine Strickbloggerin. Wow! Danke, liebe Manuela!
Und weil so ein Preis auch in die Welt hinaus geschickt gehört, möchte ich ihn der Kerstin weitergeben. Kerstin, ich freue mich sehr, dass du gesund wieder da bist.

Sonntag, 15. November 2009

Herbstbildchen

Ein Gutes haben ja diese langen Nächte. Da merke ich es auch einmal, wenn die Sonne aufgeht. Bevor die bunten Farben ganz verschwinden, muss ich jetzt doch noch ein Herbstbild hier reinstellen. Euch allen einen schönen Sonntag!

Samstag, 14. November 2009

Großstadtdschungel

Die Straße meiner Kindheit war damals, in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, eine Hauptverkehrsstraße. Den ganzen Tag fuhren Autos vorbei, auch die ganze Nacht. Wir wohnten in einem Hochhaus im zehnten Stockwerk. Rundherum waren noch mehr Hochhäuser. Eine trostlose Kindheit, werden manche sagen. Jedoch waren dort nicht nur Hochhäuser und viele Autos.
Hinter den Hochhäusern, da war der Urwald. So nannten wir Kinder diese Halde, die bewachsen war mit dichtem Gestrüpp und Brennesseln. Riesengroße unverbaute Flächen gab es dort noch. Am Rand des Urwalds gab es auch eine Barackensiedlung. Notdürftig zusammengezimmerte Häuschen, in denen die Leute wohnten, vor denen unsere Eltern uns warnten. Was ein zusätzlicher Anreiz war, sie zu besuchen.
Im Urwald hielten wir uns stundenlang auf. Das war ein Abenteuerspielplatz par excellence. Den Eltern war es damals auch ziemlich egal, was die Kinder den ganzen Tag lang trieben, solange sie zur Essenszeit wieder zuhause waren. Passieren konnte nicht viel. Auf die Straße durften wir nicht, und daran hielten sich auch alle. Was sollte man schon auf einer stinkenden Hauptstraße, wenn man auch einen Urwald hatte.
Irgendwann änderte sich dann das Bild. Das erste Anzeichen dafür war, dass die Barackensiedlung verschwand. Dann wurden neben dem Urwald neue Häuser gebaut. Ein Abenteuerspielplatz wurde gebaut. So einer mit Klettergerüsten und Seilen, auf denen man hin und her schwingen konnte. Die Kinder wurden in erwachsenenkonforme Bahnen gelenkt. Der Spielplatz war nicht ganz das gleiche wie der Urwald, aber man ging eben hin, wenn die Kinderbande beschloss, dorthin zu gehen. Und dann, ganz plötzlich, fuhren Baumaschinen auf. Der Urwald verschwand, neue Wohnhäuser wurden gebaut. Die hatten rundherum gepflegte Rasenanlagen, und neben jedem Wohnhaus gab es auch eine Schaukel, eine Rutsche und eine Sandkiste. Kinder spielten auch dort, aber irgendwie hatte das alles nicht mehr diesen Hauch von Abenteuer, den es davor gehabt hatte.
Meine Eltern wohnen auch heute noch dort, nicht mehr in dem zehnstöckigen Hochhaus, sondern in einem von den neuen Wohnhäusern mit Rasenanlagen. Jedes Mal, wenn ich sie besuche, gibt es mir einen kleinen Stich ins Herz, wenn ich daran denke, wie es dort einmal aussah. Aber vielleicht ist das auch nur die übliche Nostalgie, wenn man an die Kindheit zurückdenkt. Und ich frage mich auch, wo die ganzen Kinder sind. Die muss es doch geben in einer Gegend, die so dicht verbaut ist.

Freitag, 13. November 2009

Leidige Fragen

In den letzten Tagen war nicht viel mit mir los. Am Wochenende war ich ja schon nicht ganz auf der Höhe, ständig schlapp, dann kam auch noch so ein blödes Bauchweh dazu, gestern ein Krankenstandstag, aber jetzt hoffe ich, dass es überstanden ist.
Da war ich also gestern zuhause, der Bauch hat gezwickt, nicht sehr angenehm, und irgendwann habe ich mir dann gedacht, ich lege mich ein bisschen aufs Ohr und schlafe eine Runde. Gesagt, getan. Kurz auf dem Sofa gelegen, da läutet das Telefon. "Schönen guten Tag, Frau Margot, sie haben den Joker gewonnen!" Hatten wir das nicht schon einmal? Habe aufgelegt und mich wieder hingelegt. Kurze Zeit später wieder das Telefon. "Schönen guten Tag, Frau Margot, hätten Sie ein paar Minuten Zeit für ein paar Fragen?" Hatte ich nicht. Habe den Stecker gezogen, dann war Ruhe. Aber so richtig wollte es einfach nicht klappen mit dem Schlafen. Irgendwie war ich von einer seltsamen Unruhe erfasst, die sich darin äußerte, dass ich an Weihnachten denken musste. Ich glaube, ich habe es schon einmal beiläufig erwähnt, ich kann Weihnachten nicht ausstehen. Außerdem stellt sich jedes Jahr wieder die leidige Geschenkefrage. Was schenkt man Menschen, die nichts wollen, alles haben, aber beleidigt sind, wenn sie nichts bekommen?

Die nicht sehr originelle Antwort sieht so aus. Socken für den Papa werden das.

Montag, 9. November 2009

150 Jahre leben

Da war vor ein paar Tagen eine Frau bei uns, die ein seltsames Anliegen hatte. Sie war auf der Suche nach einem Buch über das Leben der Yogis. Das alleine ist noch nicht so seltsam, aber sie erläuterte ihren Wunsch dann noch weiter. Sie hätte gehört, dass praktizierende Yogis 150 Jahre alt werden. Mein erster Gedanke war: "Welcher Sekte gehört die denn an?" Dann erklärte sie aber, dass sie einen Yogakurs besucht, und dort hätte man ihr das erzählt. Und das konnte sie einfach nicht glauben, deshalb war sie auf der Suche nach Beweisen für das Gegenteil. Blödsinn, so nannte sie diese Idee.
Nun haben wir jede Menge Bücher über Yoga, jedoch keines, in dem das Alter der praktizierenden Yogis beschrieben wird. Ich meinte einmal ganz vorsichtig, dass es darüber vielleicht gar kein Buch gibt, eben weil das Blödsinn ist. Was nicht ganz korrekt von mir war, denn gedruckt wird sehr viel Blödsinn. Es entwickelte sich dann ein Gespräch, in dessen Verlauf wir beide immer lauter lachen mussten. Ihre skeptische Meinung war es, dass es vielleicht sogar möglich wäre, 150 Jahre alt zu werden, aber um welchen Preis? In ihrem Yogakurs hatte man ihr auch erklärt, dass man ein Leben der Enthaltsamkeit führen müsste, um dieses Alter zu erreichen. Das erschien ihr dann übertrieben, schließlich sollte ihr Leben doch Spaß machen auch. An dieser Stelle musste ich das erste Mal laut prusten. Es gab dann noch einige solcher Momente, als sie erläuterte, ein Leben ohne gutes Essen, ohne ein Gläschen Wein und vor allem ohne Männer, das wäre doch ein armseliges Leben. Ich weiß ja nicht, wie lange sie noch gedenkt, diesen Yogakurs zu besuchen, könnte mir aber vorstellen, dass sie dort einiges Leben reinbringt.
Später, als sie dann weg war, hat mich dieses Gespräch dann doch noch weiter beschäftigt. Meine Gedanken gingen in die Richtung, dass es vielleicht gar nicht so absurd ist, an das 150-jährige Leben zu glauben. Menschen glauben oft an ganz andere Dinge, die noch wesentlich unwahrscheinlicher sind. Es liegt mir auch fern, das ins Lächerliche ziehen zu wollen. Ich glaube, Menschen haben ein Grundbedürfnis danach, Unerklärbares erklärt zu bekommen. Dass es Dinge gibt, die sich dem menschlichen Verstand entziehen, ist für Menschen nicht verständlich. Die Sehnsucht nach dem ewigen Leben ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Sämtliche Religonen haben diese Sehnsucht in ihr Programm aufgenommen. Das jetzt völlig ohne Wertung. Aber manchmal würde ich mir wünschen, dass die Menschen mit etwas mehr Humor an diese Sache herangehen. So wie diese Frau mit ihren Yogakurs zum Beispiel.

Sonntag, 8. November 2009

Kleine Fortschritte

Die große Müdigkeit hat auch vor meinen Strickereien nicht Halt gemacht. Gar so viel hat sich nicht getan in den letzten Tagen. Aber ein paar Fortschrittsbilder kann ich zeigen.

Bei der Jacke für meine Tochter geht es so weiter.

Und der Schal entwickelt sich auch langsam. Die Dinge wachsen vor sich hin, es wird wohl noch ein bisschen dauern, bis ich wieder eine Erfolgsmeldung abliefern kann.
Heute ist Schontag angesagt. Draußen grau und Nebel, viel gibt es nicht zu versäumen, der ideale Tag zum Schlafen.

Freitag, 6. November 2009

Müde

Eine anstrengende Woche war das. Morgen geht es auch noch einmal in die Arbeit. Wollte nur schnell ein Lebenszeichen abliefern, damit mir hier niemand eine Vermisstenmeldung aufgibt. Ein paar Dinge habe ich erfahren, über die ich noch nachdenke, ob sie in den Blog passen oder nicht. Eher nicht.
Manchmal kann die Arbeit wirklich auslaugen. Da kommt man heim und hat für nichts mehr einen Kopf. Am liebsten würde man nur mehr dasitzen und vor sich hin schauen. Manchmal hat man Zweifel. Man zweifelt am Sinn der eigenen Tätigkeit. Wenn ich nicht wäre, würde es jemand anderer machen. Im Grunde bin ich einfach ein austauschbares Rädchen im Getriebe. Ein Kostenfaktor, der sich rentieren muss. Eine einzige Sache habe ich dem noch entgegenzuhalten. Dass es immer und überall um die Menschen geht. Und dass die Menschen es merken, ob sie es mit anderen Menschen zu tun haben oder mit Kostenfaktoren. Darum geht es letztendlich.
So, und mit diesen kryptischen Worten verabschiede ich mich auch schon wieder. Damit ist alles gesagt, was es über diese Woche momentan zu berichten gibt.

Montag, 2. November 2009

Straßenszene

Im Bus. Vorne sitzt der Busfahrer, der Herrscher der Landstraße oder so ähnlich, neben ihm steht ein Kollege, der dienstfrei hat. Die beiden unterhalten sich über dies und das. Da wird die Fahrt plötzlich gestoppt. Vorne blockiert ein Auto die Fahrbahn, jemand versucht, mit einem ziemlich großen Auto in eine ziemlich kleine Parklücke zu kommen.
Der Busfahrer zum Kollegen: "Ob das heute noch was wird?"
Der Kollege: "Sieht nicht so aus. Da sieht man wieder einmal, was passiert, wenn man Frauen ans Steuer lässt."
Busfahrer 1: "Genau! Typisch ist das wieder einmal. Sollen daheim bleiben und nicht die Straße versperren."
Irgendwann schafft es die Person mit dem großen Auto, einzuparken. Die Türe öffnet sich, die Frau steigt aus. Den beiden Busfahrern gehen die Augen über. Ganz plötzlich sind sie sehr schweigsam. Irgendetwas stimmt nicht mit dem Hormonhaushalt dieser Frau, sie hat einen Vollbart.

Sonntag, 1. November 2009

Halloween und kleine Süchtelei

Ein ruhiges Wochenende ist das hier bei uns, abgesehen von den Heerscharen von Halloween-Kindern, die gestern da waren. Beinahe hätte ich zu wenig Süßigkeiten daheim gehabt. Ich finde das ja lustig. Mancherorts läuft Halloween anscheinend aus dem Ruder, hier bei uns gehen die Kinder aus der Nachbarschaft von Tür zu Tür und haben ihren Spaß dabei. Und ich freue mich auch immer, wenn ich Vampire mit Gummizähnen, gruselige Hexen und Skelette, Gespenster mit Leintüchern und Zauberer mit spitzen Hüten sehe. Man hört sie schon vorher, wenn sie das Stiegenhaus heraufkichern, dann läutet es an der Türe, und dann stehen da so ein paar verkleidete Zwerge mit großen Augen. Herrlich.
Mein Nachbar war gestern da. Er war wieder einmal auf Urlaub, wandern in der Türkei. Wenn er verreist ist, bin ich immer die Postkastenbeauftragte, und dafür gibt es dann immer ein kleines Dankeschön.

So sah das diesmal aus. Granatapfelsirup für den Salat. Schmeckt sehr gut, hab's natürlich gleich ausprobiert. Schön finde ich es auch, dass die Türken da sogar draufschreiben, wann es hergestellt worden ist.

Das zweite Paar Socken für Annetta ist auch fertig geworden. Morgen geht's auf die Post.
Und dann, vielleicht ist es euch aufgefallen, dass ich da so ein bisschen herumdruckse, ist mir gestern wieder etwas passiert. Beim Einkaufen gab es doch glatt im Supermarkt diese Wolle.

Völlig reflexartig habe ich zugegriffen. Ihr könnt mich ruhig als hemmungslos bezeichnen. Irgendwie, ich weiß nicht, vielleicht sollte ich einmal etwas gegen das Zucken in meinen Fingern unternehmen.

Dann habe ich mir gedacht, ich muss jetzt endlich einmal damit beginnen, die Wollberge auch abzubauen und habe einen Schal angefangen. So ein einfaches Projekt zum nebenbei Stricken ist das, man muss nicht viel denken bei diesem Muster.