Sonntag, 20. Dezember 2009

Kälte

Eine Kälte ist das hier, so eine, bei der man meint, wenn man rausgeht, dass man richtiggehend spüren kann, wie die Haut aufreißt. In der Nacht mache ich zum Schlafen sogar freiwillig das Fenster zu, und das will was heißen. Die Sonne scheint mir gerade direkt aufs Termometer, das ich draußen am Balkon hängen habe, und es zeigt immer noch -10° an.

Ich war gerade draußen, weil mich die tiefgefrorenen Schneeflocken fasziniert haben, die über Nacht gefallen sind. Dann bin ich aber ganz schnell wieder reingegangen.
So wird es Zeit für ein Weihnachtsmärchen. Gestern im Bus: Eine alte Frau, sehr ärmlich gekleidet, hauchdünner Mantel, blaugefrorene Finger, setzt sich hin und zittert. So viele Falten wie in ihrem Gesicht habe ich selten vorher gesehen, und sie ist so dünn, dass man glauben könnte, sie fällt gleich in sich zusammen. Im Bus ist es wärmer als draußen, es gibt sogar ein paar Heizstrahler, die Plätze daneben sind heiß begeht, und dort sitzt diese Frau.Eine andere Frau, wesentlich jünger und warm eingepackt, Mütze, Schal, sie fragt: "Ist Ihnen nicht kalt?" Seltsame Frage, denke ich mir. Die alte Frau schüttelt den Kopf. Da zieht die junge Frau ihren Mantel aus und gibt ihn der alten Frau, die vor sich hin schlottert. Drunter hat sie immer noch zwei dicke Pullover übereinander an. Die alte Frau hebt abwehrend die Hände, nein, nein, mir ist nicht kalt. Ich glaube, sie ist beschämt, weil ihre Armut für alle sichtbar geworden ist. Aber den Mantel, den zieht sie an, als sie dann aussteigt.
Eine ähnliche Geschichte gibt es auch in der Bibel. Der Protagonist ist dann heilig gesprochen worden. Hier wird sicher niemand heilig gesprochen. Aber allen, die bei dieser Geschichte dabei waren, ist ein bisschen wärmer geworden.

20 Kommentare:

  1. Das ist ein schönes Beispiel für einfache, vom Herzen kommende Zuwendung. Die alte Frau wird trotz ihres Zögerns dankbar gewesen sein.
    Auch bei uns ist es bitter kalt. In der Nacht hatten wir minus 15 Grad. Bei meinen Obermietern ist die Wasserleitung eingefroren. Den ganzen Vormittag sitze ich schon mit dem Heißluftgerät an den Stellen, wo ich rankomme. Bis jetzt ist sie noch nicht aufgetaut. Das ist hier erst einmal in den 60er Jahren passiert. Also, liebe Margot, ich bin im Stress.
    Liebe Grüße
    Joachim

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  2. Ein schöner Abschluss der Geschicte, wenn auch die Geschichte ganz schön bitter ist. In Hannover ging letztes Jahr eine Geschichte rum, sogar bis ins Fernsehen. Da gab es eine alte Frau die hat frisch am Herzen operiert vor dem Haupbahnhof gesessen und gestrickt. Pulswärmer, Handschuhe, Strümpfe - und es gleich verkauft. Auch ärmlich gekleidet. Da haben sich Hunderte zusammengetan. Sie hatte keine Wohnung, ihr Mann war, als sie im Krankenhaus lag, abgehauen mit Geld und allem, hatte die Wohnung aufgelöst. Dieses Jahr war sie wieder im Fernsehen. Sie hat wieder eine Wohnung hat stolz alles Geschenkte gezeigt. Sie wird immer noch von Fremden beschenkt. Sie strickt immer noch wie verrückt um es vor dem Fussballstadion zu verkaufen, weil die Rente nicht reicht. Aber sie sagt es geht ihr jetzt sehr gut.

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  3. Wir haben gerade versucht mit dem Hund etwas spazieren zu gehen. Es ist ein extrem kurzer Spaziergang geworden. ...

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  4. das ist eine soooo schöne geschichte, die sofort mein herz erwärmt hat!!! wenn ich morgen einkaufen gehe-iiiiiih, bei dieser grausamen kälte-nehme ich auch ein paar süßigkeiten mit für den bettler, der immer vor penny sitzt und für einige, die mir unterwegs begegnen!!!
    ich wünsche dir auch ein schönes weihnachtsfest ohne streß und viel freundlichkeit, danke auch für den lieben kommentar in meinem blog, ja, es gibt nix neues, weil ich auch vor weihnachten einige dinge erledigen will (muß), grins und ich hatte in den letzten tagen sooo einen hohen schlafbedarf, seltsam, bin schon wieder müde!!! auch ein wenig halskratzen, aber ich nehme stündlich medidonsin, dann kriege ich das in den griff!!! ganz liebe grüße von angie aus dem hohen norden

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  5. Eine schöne Geschichte :o) und wenn es Dich ein bisschen tröstet, hier sind gerade -13 Grad. Da hilft nur eins ab unter eine Decke und Strickzeug hervorkramen :o)

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  6. Es tut gut zu hören, dass es sowas heute auch noch gibt. Da kann man doch noch an das gute im Menschen glauben.
    Wir waren grad auch draußen auf einem kurzen Spaziergang. Jetzt sitzen wir vor dampfenden Tassen mit Kaffee und der tut so gut. Aber es sieht auch wunderschön aus, so richtig nach Winterwonderland.

    LG Britta :-)

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  7. Beautiful pictures.I like first very much.

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  8. Hallo Margot,
    ich liebe deine Geschichten, aber diese ist wirklich schön. Es gibt also doch noch gute Menschen. Ich wünsche dir schöne Feiertage und hoffe dass wir noch viel Austausch im neuen Jahr haben.
    Grüße von Maria

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  9. Huhu Margot,

    ja ja es ist wohl überall nicht gerade wirklich prickelnd warm :-)
    Aber ein bisschen Schnee zu Weihnachten ist doch toll...

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  10. Liebe Margot, ja es ist für viele Menschen alt geworden, die frieren und erfrieren und wir sitzen im Warmen. Das macht dankbar und zufrieden. Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte. Ich habe heute schon mal meine Weihnachtswünsche eingestellt, weil mir auch die Zeit wegläuft...die Vorbereitungen aufs Fest und ich weiß nicht wie und wann ich blogge. Die Wünsche stehen für DICH* und die anderen blogfreunde. Frohe weiße Weihnachten für euch Lieben in Salzburg. Die Wünsche fürs neue Jahr kommen per mail.* umarme dich liebe Schreibfreundin fest und herzlich.
    Frieden und Segen für DICH* und deine Familie.liebe Grüße aus dem verscheiten Bayern

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  11. Hallo Margot, Was erzählst du da für eine rührende Geschichte von einer alten Frau, die da vor Kälte zitternd im Bus sitzt und nur noch Haut und Knochen ist? Du willst einen doch nicht zum Weinen bringen, oder? Nur gut, dass es noch diese andere Frau gab, die sich dann erbarmt hat...So ist die Geschichte wenigstens gut ausgegangen...He, das ist ja eine richtige Weihnachtsgeschichte - ist die wirklich wahr?
    Wünsche dir ein frohes Fest
    LG

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  12. Liebe Margot, wenn so geschehen dann ist es wunderbar das es noch solche Menschen gibt. Wenn nicht sollte sich ein jeder deine Geschichte verinnerlichen in der heutigen Zeit.
    Ich wünsche dir nicht zu frostige Temperaturen überhaupt garkeinen Schnee und sende dir ganz, ganz liebe grüße Kerstin

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  13. Oh wie schön, ja Deine Geschichte wärmt das Herz. Sei lieb gegrüßt! Antje

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  14. Ich wünsche Dir, liebe Margot, und Deiner Familie ein frohes und gesundes Weihnachtsfest!
    Liebe Grüße
    Joachim

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  15. Da hast Du "Sankt Martina" getroffen ;))
    - Bin grad auf der Reise durch meine Lieblingsblogs, um einen lieben Gruß da zu lassen, schöne Feiertage! Xammi

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  16. Liebe Margot! Dir und Deinen Liebsten wünsche ich ein schönes Fest, leuchtende Augen, gute Gespräche und gutes Essen. Und danke für Deinen blog, er bereichert mein Leben. Gabi

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  17. Liebe Margot, ich wünsche Dir ebenso wunderschöne Weihnachten, ruhige Tage und freundliche Stunden mit Deiner Familie. Ich hoffe, dass Deine gestrickten Geschenke den Empfängern jede Freude bescherer, die Du Dir erhofft hast. Liebe Grüße nach Salzburg! Antje

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  18. Hallo liebe Margot

    Ich wünsche dir und dein Lieblingsmann schöne Weihnachten und ein paar ruhige und erholsame Tage.

    Liebe Grüße

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  19. Hallo Margot,

    eine schöne, aber auch traurige Geschichte. Ich finde es toll, dass es noch Menschen gibt, die ohne groß zu überlegen mit anderen teilen. Erinnert mich ganz stark an Sankt Martin, die Geschichte. Trotzdem macht es mich immer wieder traurig zu wissen, dass es Leute gibt, die diese Zuwendung so nötig haben...
    Liebe Grüße aus der sommerlichen Antarktis,

    Steffi

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Ich freue mich, dass ihr bis hierher gelesen habt und freue mich noch mehr, wenn ihr eure Meinung dazu sagt.