So wie es aussieht, möchte Sabine die Bloggerei wirklich an den Nagel hängen. Vielen von uns wird das sehr leid tun, mir auch. Sabine, ich glaube, ich kann das im Namen von vielen von uns sagen, wir finden das schade. Dein Blog war immer eine Bereicherung.
Natürlich habe ich mir aus diesem Anlass auch die Frage gestellt: Warum eigentlich? Warum tut man sich das an, dass man sich mehr oder weniger regelmäßig vor den Bildschirm setzt, seine mehr oder weniger spannenden Ergüsse der Weltöffentlichkeit preisgibt und mit Menschen kommuniziert, die man sein Leben lang noch nicht gesehen hat?
Ich hab' mir die Antwort immer einfach gemacht. Mir macht es Spaß. Aber was, wenn der Spaß an der Sache einmal nicht mehr da ist? Ich glaube, es gibt da einige unter uns, die schon hin und wieder einen Durchhänger hatten, die vielleicht nach einiger Zeit feststellen, es ist alles gesagt, was zu sagen war, denen mit der Zeit andere Dinge wichtiger werden oder die ganz einfach feststellen, dass so ein Blog doch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, die man auch anders nutzen könnte. Das verstehe ich gut.
Wenn ich meinen eigenen Blog als Beispiel hernehme: Am Anfang war er ja als reiner Strickblog geplant, weil ich in meinem Privatleben einfach niemanden kenne, der mit der gleichen Begeisterung die Nadeln schwingt und ich gesehen habe, dass es da draußen noch mehr solche gibt wie mich. Schöne Kontakte haben sich dadurch ergeben, ich bewundere die Werke, die andere ins Netz stellen und freue mich, wenn sich andere Strickerinnen zu mir verirren.
Mit der Zeit hat der Blog dann ein Eigenleben entwickelt. Das ist eigentlich ziemlich schnell gegangen. Das Leben besteht eben nicht nur aus Stricken allein. Der Blog ist auch zu einer Art sporadischem Tagebuch geworden, aus dem zugegebenermaßen manche Sachen ausgeklammert werden, weil sie im Netz einfach nichts verloren haben. Und manchmal schreibe ich auch über Themen, die mir einfach wichtig sind, ob das jetzt jemanden interessiert oder nicht oder ob die Leute meiner Meinung sind oder nicht, ist dabei zweitrangig, das muss einfach raus. Auch dafür ist so ein Blog ein gutes Ventil. Die letzte Busgeschichte, die war mir wichtig zum Beispiel, es war mir wichtig, dass diese Geschichte im Netz steht. Wenn ich keinen Blog hätte, dann hätte ich mir eine andere Plattform suchen müssen, um sie zum Besten zu geben. Geschrieben hätte ich sie auf jeden Fall. Aber mit Blog war das einfacher.
Kurz und gut, der Blog kommt meinem Mitteilungsbedürfnis sehr entgegen. Manchmal interessiert es die Leute, was ich schreibe, manchmal weniger. Und was noch dazukommt: Mich interessiert vieles von dem, was andere Leute schreiben. Nicht alles, das muss ich auch gestehen, aber doch vieles. Die anderen Strickerinnen interessieren mich, auch andere Kreativblogs interessieren mich, und auch vieles, was über die handwerklichen oder kreativen Interessen hinausgeht, interessiert mich. Mit der Zeit habe ich mir auch von vielen von euch ein Bild gemacht. Vielleicht entspricht dieses Bild bei manchen nicht ganz den Tatsachen, ich denke mir einmal, dass auch andere manches aus ihren Blogs aussparen, das im Netz nichts verloren hat, aber ein grundsätzliches Bild gibt es. Welches ein Postives ist, sonst würde ich euch nicht mit meinen Besuchen zwangsbeglücken. Und um jetzt mit dieser ganzen Quasselei zu einem Ende zu kommen: Von dir, Sabine, habe ich immer ein sehr gutes Bild gehabt. Egal, wie es da jetzt weitergeht bei dir, das sollst du einfach wissen. Und egal wie es weitergeht, meine guten Wünsche begleiten dich. Trotzdem - mir wäre es lieber, wenn du weitermachst...