Mittwoch, 30. Dezember 2009

Heimtückisches Virus

Ich schmuggle hier schnell ein Bild vom Watzmann rein, damit es auch wieder einmal anderes als Wolle und Gestricktes zu sehen gibt. Abendstimmung irgendwann in den letzten Tagen.

Dann kann ich nämlich ruhigen Gewissens wieder mit der Strickerei weitermachen. Ein heimtückisches und soweit ich weiß auch ansteckendes Virus hat mich in den Klauen. Nicht die Schweinegrippe, pardon, neue Grippe, sondern diese Strickerei. Die Tochtermütze ist fertig - das Bild nicht berauschend, aber für Dokumentationszwecke geht es schon.

Und nachdem die Weihnachtsproduktion jetzt beendet ist, hat mich eine merkwürdige Unruhe erfasst, und ich bin auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Alle möglichen Projekte schwirren mir im Kopf herum, sinnvolle und unsinnige. Das hier soll ein Schal werden, denn von denen kann man ja bekanntlich nie genug haben. Momentan bin ich für gar nichts zu gebrauchen, dauernd nur Wolle, Stricknadeln, Muster hin und Muster her. Ich komme mir selbst schon ein bisschen bescheuert vor, aber wie gesagt, das Virus. Ich kann nichts dafür...

Sonntag, 27. Dezember 2009

Mützenbericht

Stellt euch statt dem Kürbis einfach den Lieblingsmann vor. Das geht ganz einfach. Der ist so einer, wenn man den auf der Straße trifft, dann dreht man sich nach ihm um und pfeift ihm hinterher. So einer ist das.

Abgesehen davon gibt es hauptsächlich Wolliges zu berichten. Auch meine Tochter hat eine Mützenbestellung aufgegeben. Soll sie haben. Mutter reibt sich die Hände, weil sie wieder was stricken darf.

Und diese geniale Idee hatte meine Schwägerin. Was mich jetzt vor organisatorische Probleme stellt. Zu stricken mit Nadeln Nr. 7, aber auf denen befindet sich gerade die Jacke für meine Tochter. Naja, so viel fehlt nicht mehr, aber ich muss sie trotzdem erst fertig machen, bevor ich mich auf diese Wolle stürzen kann.

Freitag, 25. Dezember 2009

Z'Weihnacht

Vielen Dank euch allen für eure guten Wünsche für Weihnachten. Leider war ich die letzten Tage etwas in Zeitnot, falls ich nicht allen geschrieben habe, möchte ich mich dafür entschuldigen.
Heute ist kurze Weihnachtspause. Meine Tochter war die letzten zwei Tage da, heute weihnachtsfrei, morgen geht's weiter mit dem Familienessen, und nächste Woche kommt wieder meine Tochter. Kurzer Zwischenbericht:


Nett war's bisher und sehr entspannt. Neues für die Wand gibt es, diese Dame, die ich so gerne mag und diese Bäume, die ich auch so gerne mag. Und noch mehr für die Wand, anscheinend sind meine Wände zu kahl.

Den fertigen Schal muss ich auch noch schnell herzeigen, bevor ich ihn morgen verschenke.

Und das mit der Mütze für den Lieblingsmann war auch nicht nur Blabla, der bekommt wirklich eine.
Meine Tochter hatte übrigens einen Sack voll Wolle mit und strickt an einem Schal. So entspannend ist das, war ihre Aussage.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Kälte

Eine Kälte ist das hier, so eine, bei der man meint, wenn man rausgeht, dass man richtiggehend spüren kann, wie die Haut aufreißt. In der Nacht mache ich zum Schlafen sogar freiwillig das Fenster zu, und das will was heißen. Die Sonne scheint mir gerade direkt aufs Termometer, das ich draußen am Balkon hängen habe, und es zeigt immer noch -10° an.

Ich war gerade draußen, weil mich die tiefgefrorenen Schneeflocken fasziniert haben, die über Nacht gefallen sind. Dann bin ich aber ganz schnell wieder reingegangen.
So wird es Zeit für ein Weihnachtsmärchen. Gestern im Bus: Eine alte Frau, sehr ärmlich gekleidet, hauchdünner Mantel, blaugefrorene Finger, setzt sich hin und zittert. So viele Falten wie in ihrem Gesicht habe ich selten vorher gesehen, und sie ist so dünn, dass man glauben könnte, sie fällt gleich in sich zusammen. Im Bus ist es wärmer als draußen, es gibt sogar ein paar Heizstrahler, die Plätze daneben sind heiß begeht, und dort sitzt diese Frau.Eine andere Frau, wesentlich jünger und warm eingepackt, Mütze, Schal, sie fragt: "Ist Ihnen nicht kalt?" Seltsame Frage, denke ich mir. Die alte Frau schüttelt den Kopf. Da zieht die junge Frau ihren Mantel aus und gibt ihn der alten Frau, die vor sich hin schlottert. Drunter hat sie immer noch zwei dicke Pullover übereinander an. Die alte Frau hebt abwehrend die Hände, nein, nein, mir ist nicht kalt. Ich glaube, sie ist beschämt, weil ihre Armut für alle sichtbar geworden ist. Aber den Mantel, den zieht sie an, als sie dann aussteigt.
Eine ähnliche Geschichte gibt es auch in der Bibel. Der Protagonist ist dann heilig gesprochen worden. Hier wird sicher niemand heilig gesprochen. Aber allen, die bei dieser Geschichte dabei waren, ist ein bisschen wärmer geworden.

Freitag, 18. Dezember 2009

Hallo Moni!

Ich kann dir keinen Kommentar schreiben, hast du was verändert? Schau mal unten!

Spät aber doch

So furchtbar internetfaul war ich diese Woche wieder. Die meiste Zeit war ich verhindert. Einmal hatten wir Weihnachtsfeier, da war ich dann am nächsten Tag nicht so gut beisammen (macht Spaß, so eine lange Nacht). Dann habe ich es doch tatsächlich auf einen Christkindlmarkt geschafft, womit ich meine adventlichen Aktivitäten für erledigt halte. Da steht man bei zweistelligen Minusgraden beim Glühweinstand und hält sich an der warmen Tasse fest. Das muss reichen bis zum nächsten Jahr. Aber nicht dass ihr denkt, ich war die ganze Zeit betrunken, so war das nicht. Dann war auch wieder viel Arbeit, und für den Lieblingsmann möchte ich schließlich auch noch Zeit haben. So kommt es, dass mein Blogartikelschnitt für Dezember eher mickrig ist.
Aber jetzt muss ich mich endlich dem Stöckchen zuwenden, das Antje mir zugeworfen hat. Wahrscheinlich hast du schon geglaubt, ich ignoriere das. Ich fange einfach einmal an mit den Fragen:

1. Wo ist dein Handy? - In meiner Handtasche.
2. Dein Haar? - lang, wirr, dunkel
3. Deine Mutter? - hard to handle
4. Dein Vater? - leutselig
5. Dein Lieblingsgericht? - Variabel, aber alles, wo Spinat dabei ist.
6. Dein Lieblingsgetränk? - Leitungswasser
7. Dein Traum in der letzten Nacht? - Ich frage mich immer noch, wie dieser Eisenbahnwaggon es vor meine Haustüre geschafft hat.
8. Dein Traum/Ziel? - Schwierig. Niemals das Lachen zu verlernen. Die Liebe nicht zu verlieren. Wärme im Herzen.
9. In was für einem Zimmer bist du tätig? - Momentan ein großer Raum mit gedämpftem Licht, Ausblick auf Schnee.
10. Dein Hobby? - Stricken, Leute beobachten.
11. Deine Angst? - Flugzeuge. Schuld auf mich zu laden.
12. Wo willst du in 6 Jahren sein? - Genau hier.
13. Wo hast du letzte Nacht geschlafen? - In einem großen, warmen Bett.
14. Etwas, das du nicht bist? - Eine gute Sängerin.
15. Muffins? - Müssen nicht sein. Lieber etwas Saftigeres.
16. Merkzettel Artikel? - Im Kopf.
17. Wo bist du aufgewachsen? - In der Stadt, im tiefsten Bahnhofsviertel.
18. Letztes, was du getan hast? - Kaffee getrunken.
19. Was trägst du? - Dicken Pullover, langen schwarzen Rock.
20. Dein Fernseher? - Schon lange nicht mehr ausprobiert, ob er überhaupt noch funktioniert.
21. Deine Haustiere? - Katze Lilli, nicht mehr die Jüngste.
22. Freunde? - Ja.
23. Dein Leben? - Auf und ab.
24. Deine Stimmung? - Urlaubsreif
25. Vermisst du jemanden? - Jetzt gerade nicht.
26. Fahrzeug? - Nein
27. Etwas, was man dich nicht tragen sieht? - Schmuck
28. Dein Lieblings-Shop? - ... ich trau mich's kaum sagen, aber Wollgeschäfte.
29. Deine Lieblingsfarbe? - Gelb
30. Wann hast du das letzte Mal gelacht? - Vor ca. einer Stunde.
31. Letztes Mal geweint? - Vor ca. einer Woche.
32. Dein bester Freund? - Weiblich und originell
33. Ein Ort, an den du gehst, immer und immer wieder? - Zum Kühlschrank.
34. Facebook? - Hat Vor- und Nachteile.
35. Lieblingsplatz zum Essen? - Am Küchentisch.

So, und dann wollen wir einmal schauen, ob es da noch jemanden gibt, der diese Fragen beantworten möchte Ich schicke es jetzt weiter an Ghost, an Moni und an Regina (ich weiß, du magst keine Stöckchen, aber so ein bisschen würde ich mich freuen, wenn's bei dir im Blog wieder weitergeht).
Blogrunde versuche ich jetzt auch noch, wahrscheinlich gibt es enorm viel zu lesen, einmal schauen, wie weit ich komme.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Die Religion, die Demokratie und die diffuse Angst

So ein lästiges Thema ist das heute wieder. Es geschehen so viele Dinge auf dieser Welt, die ärgerlich sind. Ich habe mich auch lange gefragt, soll ich überhaupt darüber schreiben oder nicht, und wenn ja, wie gehe ich das an. Wie schreibt man über offensichtlichen Rassismus, der sich als Demokratie tarnt.
Es hat eine Volksabstimmung gegeben in einem Land, auf das ich nicht überheblich mit dem Finger zeigen will. Ich lebe in einem anderen Land, in dem es auch Hassprediger gibt, die von sich behaupten, aufrechte Demokraten zu sein. Gäbe es bei uns eine Volksabstimmung zu diesem Thema - Minarette ja oder nein - so will ich mir das Ergebnis lieber nicht vorstellen.
Die Frage, die ich mir gestellt habe, lautet: Was ist in einer Demokratie erlaubt? Über welche Themen kann man abstimmen? Kann man über Religion abstimmen? So will ich hier auch nicht über mein Nachbarland schreiben.
Die Menschenrechte sagen zu diesem Thema: Jedermann hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Dieses Recht umfasst die Freiheit des Einzelnen zum Wechsel der Religion oder der Weltanschauung sowie die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen öffentlich oder privat, durch Gottesdienst, Unterricht, durch Ausübung und Betrachtung religiöser Gebräuche auszuüben.
Die Religions- und Bekenntnisfreiheit darf nicht Gegenstand anderer als vom Gesetz vorgesehener Beschränkungen sein, die in einer demokratischen Gesellschaft notwendige Maßnahmen im Interesse der öffentlichen Sicherheit, der öffentlichen Ordnung, Gesundheit und Moral oder für den Schutz der Rechte und Freiheiten anderer sind.
Die Menschenrechte sind Teil der österreichischen Verfassung.
Darüber hinaus gibt es in unserer Verfassung noch Artikel, die die Rechte von anerkannten und nicht anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften regeln. Auch Anhängern nicht anerkannter Religionsbekenntnisse ist die häusliche Religionsausübung gestattet, sofern sie weder rechtswidrig noch sittenverletzend ist.
Soweit die rechtliche Lage, die sehr eindeutig ist. Nun hat es auch in Österreich im Anschluss an diese unsägliche Volksabstimmung Debatten gegeben. Angefangen beim Bundespräsidenten als Hüter der Religonsfreiheit, der sehr klare Worte gefunden hat, bis hinunter zu den kleinen Leuten. Und da wurde es für mich problematisch. Da kamen dann plötzlich Argumente, die mit Religion nichts mehr zu tun haben. Die kommen zu uns, nehmen uns die Wohnungen und die Arbeit weg, die kassieren nur, wenn wir so weitermachen, müssen wir bald alle ein Kopftuch tragen, die wollen sich ja gar nicht integrieren, die sind alle Verbrecher. Kein Wunder, dass es bei uns so zugeht, wenn wir sämtliche Kriminellen mit offenen Armen aufnehmen. Solche Argumente habe ich gehört im Zusammenhang mit dieser Volksabstimmung. Ich behaupte jetzt einfach einmal - ohne es zu wissen - dass die Debatten in der Schweiz ähnlich gelaufen sind.
Unter den Einwohnern Österreichs gehören 4 % dem muslimischen Glauben an. Das österreichische Sozialsystem finanzieren hier lebende Nichtösterreicher genauso mit. Sie zahlen sogar wesentlich mehr ein als sie an Leistungen erhalten.
Zum Argument der Kriminalität gibt es statistische Zahlen, die besagen, dass sich unter den Tatverdächtigen 27 % Ausländer befinden. Diese Zahl begründet sich unter anderem dadurch, dass Ausländer öfter in Untersuchungshaft genommen werden und für ein Delikt, für das Österreicher eine Geldstrafe bekommen, zu kurzen Freiheitsstrafen verurteilt werden. Hingegen sind bei langjährigen Haftstrafen die Österreicher überproportional, gemessen am Bevölkerungsanteil, vertreten. Kriminalität ist keine Frage der ethnischen Herkunft, sondern eher eine Frage des Einkommens und der Bildung.
Zum Argument, dass wir jeden, der nach Österreich will, mit offenen Armen aufnehmen, ist zu sagen, dass Österreich das restriktivste Fremdenrecht von ganz Europa hat.
Zum Argument, dass wir bald alle Kopftuch tragen müssen, siehe weiter oben. Menschenrechte und Verfassung. Solange wir diese Grundrechte achten, erübrigt sich dieses Thema.
Abschließend noch eine kleine Anmerkung. Es fällt mir immer wieder auf, wie viel Energie darauf verwandt wird, Angst und Hass zu verbeiten. Gar nicht einmal nur in Bezug auf Muslime. Auf alle, die ein bisschen anders sind. Man fürchtet sich vor den Muslimen, neuerdings fürchtet man sich vor den Armen, man fürchtet sich vor den Schwulen, man fürchtet sich vor diesen und jenen. Steht das wirklich dafür?

Samstag, 12. Dezember 2009

Kaltes, weißes Zeug

Über Nacht war alles angezuckert. Das weiße Zeug wird wohl liegenbleiben, kalt soll es werden in nächster Zeit. Mir persönlich wäre es ja recht, wenn der Schnee nur irgendwo oben auf den Bergen wäre, nur so zum Anschauen von unten aus. In der Stadt brauche ich ihn eigentlich nicht. Aber wenn es nach mir ginge, dann wäre hier immer Frühling. Das wäre wahrscheinlich auch nicht ganz das Wahre.

Freitag, 11. Dezember 2009

Countdown läuft

Momentan weiß ich nicht so recht, wo mir der Kopf steht. Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wenn ich abends heimkomme, habe ich zu kaum mehr etwas Lust, außer mir die Stricknadeln zu schnappen. Unser Jahresabschluss steht bevor, und der wird heuer ein komplizierter Fall. Gleichzeitig hat uns die Grippewelle erreicht, was auch wiederum Mehrarbeit für die Gesundgebliebenen bedeutet. Ich sag's euch, wenn ich abends meine Füße hochlege, dann schwirren mir Bücher und Zahlen im Kopf herum. Es dauert immer länger, bis der Kopf wieder frei wird. Aber wenn das überstanden ist - dann hab' ich Urlaub.
Abgesehen davon war ich heute schon sehr erfolgreich. Rein geschenketechnisch kann ich Weihnachten abhaken. Auch diejenigen, die nichts Gestricktes bekommen, sind jetzt versorgt. Und irgendwie ist dann auch noch etwas mitgegangen.

Man gönnt sich ja sonst nichts. Außerdem wünscht sich der Lieblingsmann eine Mütze, da heißt es jetzt einmal Fachliteratur studieren.
Auch die Weihnachtsproduktion läuft auf Hochtouren. Den Schal werde ich schon noch schaffen, das wäre doch gelacht. Aber geht's euch eigentlich auch manchmal so? Es gibt ja da den Strickfinger. Den linken Zeigefinger. Den, wo der Faden drüberläuft. Passiert euch das auch, dass der manchmal richtige Schwielen hat? Dann muss man gezwungenermaßen eine Pause einlegen. Die Nichtstricker haben's wahrscheinlich immer schon gewusst: Stricken ist ungesund.

Montag, 7. Dezember 2009

Einer geht noch

Weihnachten rückt auch immer näher, ich habe mich auf mein nächstes Machwerk gestürzt. Ein Schal soll es werden, wie originell. Zuerst habe ich mit der dicken Merinowolle angefangen, aber das wäre ein Schal für eine Himalayaexpedition geworden, jetzt habe ich dünnere Wolle, dafür geht es nicht so schnell. Ich hoffe, er wird noch rechtzeitig fertig.

Einkaufsnöte

Als wir am Wochenende einkaufen waren, beim Supermarkt, der 100 m entfernt ist, war da ein Plakat an der Eingangstür: Diese Filiale wird am 19.12. geschlossen. Geahnt haben wir das schon länger. Sämtliche anderen Filialen in Salzburg sind verkauft worden an eine große Handelskette, diese war die letzte. Die hat es so lange gegeben, weil die andere Handelskette sie nicht kaufen wollte. Aber ein langes Gesicht habe ich dann schon gemacht. Drinnen haben wir dann mit der Filialleiterin gesprochen, die jetzt seit mindestens 15 Jahren hier arbeitet. Ganz gleichgültig ist ihr das auch nicht, die Zukunft ist ungewiss, neue Stelle hat sie noch keine in Aussicht. Und mir tut das furchtbar leid. Ich bin immer gerne hingegangen, habe mich dort immer wohl gefühlt, was am Personal gelegen ist.
Ob dort wieder ein Geschäft reinkommt, weiß auch kein Mensch. Das wird sich herausstellen. Und jetzt weiß ich nicht mehr, wo ich in Zukunft einkaufen soll. Es gibt zwar noch einen Supermarkt in der Nähe, aber den boykottiere ich, weil diese Kette als erste vor ein paar Jahren versucht hat, das Sonntagsbeschäftigungsverbot zu umgehen. Damals wurde ihnen das verboten, jetzt haben sie ein Schlupfloch gefunden, indem sie Tankstellenshops aufkaufen und sie in Supermärkte umwandeln, die dann eben am Sonntag offen haben. Die werden mich nicht sehen, da bin ich stur. Aber das nächste Geschäft ist dann doch schon in einer Entfernung, die man zu Fuß mit schweren Taschen nicht gerne zurücklegt. So ein Mist.

Samstag, 5. Dezember 2009

Das Werk der Woche

Um mich nun wieder erfreulicheren und auch unverfänglicheren Themen zuzuwenden: Der Mutterschal ist fertig.


Das Muster (Falling Water) hat mir große Freude gemacht, es strickt sich fast von selbst. Und von der Wolle bin ich hellauf begeistert. Ferner Seide. Eine Spinnerei aus dem Salzburger Land ist das, die mich mit ihren Wollen bisher nur entzückt hat.

Gestern habe ich Nachschub gekauft. Ein Weihnachtsschal geht sich sicher noch aus, und der Lieblingsmann hat sich breittreten lassen, sich eine Mütze zu wünschen.

Was mit denen geschieht, ist mir noch nicht ganz klar. Aber es ist immer gut, wenn man einen kleinen Vorrat hat.

Freitag, 4. Dezember 2009

Pfoten und was sie anrichten können

Eine schwierige Geschichte wird das heute. Seit ein paar Tagen wälze ich sie schon im Kopf, betrachte sie von allen Seiten und versuche, sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Ich habe zugesagt, dass ich sie schreibe, anfangs war sie für mich ein eindeutiger Fall, das ist sie jetzt nicht mehr. Es ist eine Geschichte, die mir Unbehagen bereitet.
Ich muss da weiter ausholen. Zumal ich mir geschworen habe, diesen meinen Blog frei von Werbung positiver als auch negativer Natur zu halten. Firmennamen kommen hier nicht vor, es sei denn, es geht um Wolle, und das bitte ich auch die Damen und Herren zur Kenntnis zu nehmen, die mir immer wieder großartige Werbevertragspartnerschaften in Aussicht stellen. Dieser Blog ist werbefreie Zone.
Mo (lesenswerter Blog) hat vor ein paar Tagen die Frage gestellt: Was wurde eigentlich aus...? Und dann ereilte mich ihre Botschaft: Schreib doch auch darüber.
Viele werden sich noch erinnern, es ist nicht ganz zwei Monate her, da wurden einige Verkäufer bei Dawanda abgemahnt, weil sie einige ihrer Produkte mit Abbildungen von Pfoten verziert hatten. Diese Abmahnungen, begleitet von Geldforderungen und der Aufforderung, die beanstandeten Produkte nicht weiter zu verkaufen, gingen aus von einer namhaften Firma, die als Firmenlogo eine Wolfstatze hat. Das war damals eine große Aufregung, in jedem zweiten Blog, den ich besucht habe, war darüber zu lesen. Bei manchen habe ich meinen Senf in Form von Kommentaren dazugegeben, bei manchen nicht, es waren mir einfach zu viele, um allen meine damalige Sicht der Dinge mitzuteilen, die kurzgefasst so lautete: Die namhafte Firma hat keine Chance, die kommen damit nicht durch.
Ich bin nun in den letzten Tagen der Sache nachgegangen. Was wurde aus...? Das ist schnell erzählt. Die Tatzenfirma hat, soweit ich das feststellen konnte, die eingelangten Beträge zurückgezahlt, Gegenstände mit Pfotenabbildungen dürfen auch weiterhin nicht bei Dawanda verkauft werden.
Ich stelle mir nun einmal vor, ich stricke einen Pullover, verziere ihn, weil mir das so gut gefällt, mit einer Pfote, und gebe ihn zum Verkauf frei. Mit der Tatzenfirma habe ich mich bis zu diesem Zeitpunkt nicht beschäftigt, tatsächlich war es mir neu, dass die ein solches Logo verwenden, hat mich nie interessiert, ich habe also keine Ahnung, dass das ein geschütztes Logo ist. Nach einiger Zeit kommt Post vom Anwalt, der einen Geldbetrag von mir fordert und mir klarmacht, dass ich meinen Pullover nicht verkaufen darf. Natürlich falle ich aus allen Wolken, wettere gegen die Firma, die das veranlasst hat, erzähle die Geschichte vielleicht auch weiter. Wenn die Firma dann aus irgendwelchen Gründen auf ihren Geldbetrag verzichtet, wenn ich bloß meinen Pullover nicht weiter zum Verkauf anbiete, bin ich wahrscheinlich froh, heil aus dieser Sache rauszukommen.
Auf der anderen Seite steht diese Firma. Sie hat jemanden damit beauftragt, ein unverwechselbares Logo zu entwerfen, hat diesem Designer Geld dafür bezahlt, hat auch Geld dafür bezahlt, dieses Logo schützen zu lassen und pocht darauf, dass das auch eingehalten wird. Zu diesem Zweck beschäftigt die Firma Anwälte, die ihre Arbeitszeit damit verbringen, nach Produkten Ausschau zu halten, die widerrechtlich mit dieser Pfote gekennzeichnet sind, weil das Logo, wenn es von anderen Personen auch verwendet wird, nicht mehr unverwechselbar ist. Widerrechtlich deshalb, weil das Logo tatsächlich durch das Markenschutzrecht geschützt ist, ein sehr eindeutiger Fall. Wäre ich Anwalt dieser Firma, hätte ich die Wahl, mir entweder einen anderen Job zu suchen oder genau gleich zu handeln.
Ich könnte zum Beispiel auf die Idee kommen, eine Imbissbude zu eröffnen und diese mit einem großen geschwungenen M zu zieren. Ich könnte sogar behaupten, das M steht für Margot, das würde mir nichts nützen, ich würde innerhalb kurzer Zeit vermutlich Besuch von Vertretern einer namhaften amerikanischen Schnellimbisskette bekommen, die mir unangenehme Neuigkeiten unterbreiten würden. So ähnlich erscheint mir die Sache mit den Tatzen. Wobei ich sagen muss, dass ich die beanstandeten Gegenstände nie gesehen habe. Hat sie jemand gesehen? Es tauchte die Behauptung auf, es wären auch Katzenpfoten darunter gewesen, Hundepfoten. Das wäre dann wieder ein völlig anderer Fall. Angenommen, ich stricke einen Pullover und verziere ihn mit einer Katzenpfote, und dann kommt ein Anwalt dieser Firma, ich denke, ich würde es drauf ankommen lassen und nicht zahlen. Sollen sie es von mir aus einklagen, dann wird wenigstens vor Gericht festgestellt, dass eine Katzenpfote keine Wolfspfote ist. Dann wären sämtliche Unklarheiten beseitigt.
Soweit diese Geschichte, wie sie sich mir darstellt. Ich habe mir aber auch die Frage gestellt, was denn nun eigentlich diese große Empörung ausgelöst hat. Dazu sind mir zwei Gründe eingefallen. Erstens einmal ist es ein klassischer Fall von David gegen Goliath. Eine solche Konstellation löst reflexartig ein Eingreifen für die schwächere Partei aus. Da sind auf der einen Seite die kleinen Dawandaverkäufer, die sich mit ihren selbstgefertigten Sachen ein bisschen etwas verdienen wollen, auf der anderen Seite die große Firma, die mit geballter Macht sämtliche Versuche, und seien sie noch so unbeabsichtigt, ihr Logo widerrechtlich zu verwenden, abschmettert. Man hält zu den Kleinen und hofft, dass die Sache gut für sie ausgeht.
Der zweite Grund ist komplizierter. Da bin ich zu keinem für mich endgültigen Schluss gekommen. Da geht es darum, was man eigentlich für Geld alles kaufen kann. Man kann die Abbildung einer Pfote kaufen, und dann darf sie niemand sonst mehr verwenden. Man kann die Abbildung eines Krokodils kaufen, und niemand sonst darf sie mehr verwenden. Irgendwann kommt jemand auf die Idee, die Abbildung des Fujijama für sich zu reklamieren, und beraubt damit sämtliche japanischen Landschaftsmaler ihrer Existenzgrundlage, weil sie dieses Bild nicht mehr verwenden dürfen. Irgendwann ist alles gekauft, und man darf gar nichts mehr. Mit dem Markenschutzrecht verwandt sind auch das Patentrecht und das Urheberrecht. Es ist schon vorgekommen, dass sich eine amerikanische Firma den Basmatireis patentieren lassen wollte, was unschätzbare Folgen für sämtliche indischen und pakistanischen Reisbauern gehabt hätte. Eine andere Firma wollte bei uns in der Gegend Trinkwasserquellen kaufen. In anderen Gegenden dieser Welt ist das schon ganz normal. Welche Dinge sind käuflich, welche nicht? Das ist die Frage, die bei mir sehr großes Unbehagen auslöst und die ich mir gestellt habe, als ich mich mit diesem Pfotenfall beschäftigt habe. Kann man mit Geld alles kaufen? Die Tatzenfirma dient hier nur als Beispiel, sie muss hier herhalten, weil sie eben gerade da war. Genausogut hätte ich über die Schokoladeeierfirma oder sonst irgendeine Firma schreiben können. Beispiele lassen sich sicher viele finden.

Montag, 30. November 2009

Weihnachtssocken

Die haben mich einige Nerven gekostet. Diese schreckliche Wolle vor allem.


Aber jetzt sind sie fertig. Gentleman Socks heißen sie. Das Muster gefällt mir sehr gut, ich kann mir sehr gut vorstellen, es noch einmal zu stricken, aber mit dieser Wolle konnte ich mich nicht anfreunden. Bleibt noch zu hoffen, dass mein Vater damit zufrieden sein wird.

Sonntag, 29. November 2009

Ähemm

Als ich letzte Woche diese Tücherfrage gestellt habe, war das natürlich nicht ganz hintergedankenfrei. Denn selbstverständlich hat es mich zu diesem Zeitpunkt schon ganz gewaltig in den Fingern gejuckt. Eure Antworten habe ich jetzt unverschämterweise als Freibrief für sämtliche Tollereien gewertet.

Und siehe da, das wird mein Tuch. Was ich damit mache, kann ich mir ja immer noch überlegen, wenn es fertig ist. Kommt Zeit, kommt Rat.
Die Weihnachtsgeschenkeproduktion hat zwar derzeit noch Vorrang, aber so zwischendurch immer wieder einmal ein paar Reihen, das wird schon drin sein.

Freitag, 27. November 2009

Eine Geschichte von Leben und Tod

Es gibt einen Mann, oder vielleicht auch, es gab einen Mann, der früher, das ist schon einige Jahre her, regelmäßig zu uns in die Bücherei kam. Ein hagerer Mann mit einem harten Gesicht. Noch viel früher war er obdachlos, aber er hat die Kurve geschafft. Zum damaligen Zeitpunkt war er nicht mehr obdachlos. Ich konnte ihn immer gut leiden, damals. Er war intelligent und ein interessanter Gesprächspartner. Irgendwann kam er dann plötzlich nicht mehr. Hin und wieder habe ich ihn noch in der Stadt getroffen, dann habe ich ihn lange Zeit nicht mehr gesehen.
Vor einiger Zeit war in der Zeitung eine Todesanzeige. Der Name dieses Mannes, unterzeichnet mit "Deine Freunde". So alt war er doch noch gar nicht, habe ich mir gedacht. Und wie das so ist in solchen Fällen, einen Stich hat es mir gegeben. Da denkt man sich so banale Sachen, wieder einer weniger, das ist der Lauf der Dinge, solches Zeug. Man ruft sich die Person in Erinnerung, ganz deutlich hatte ich plötzlich sein Bild vor Augen, obwohl ich ihn lange nicht mehr gesehen hatte. Halbleises Bedauern.
Und dann, zwei Wochen später, habe ich ein Gespenst gesehen. Da ist mir dieser Mann in der Stadt über den Weg gelaufen. Richtig erschrocken bin ich zuerst, habe an eine Sinnestäuschung gedacht, bis ich erkannt habe, dass er es wirklich ist, und zwar lebendig. Ich muss sagen, gefreut hat mich das schon. Habe ihn angegrinst und gesagt: "Ich habe geglaubt, du bist tot." Da hat er zurückgegrinst, sein schmales, schiefes Grinsen und gemeint, das hätten mehr Leute geglaubt. Tatsächlich war er im Krankenhaus, eine ernste Sache, und auf irgendeine Weise hat sich das Gerücht verbreitet, er wäre gestorben. Und dann hätten seine Obdachlosenfreunde das Bedürfnis verspürt, ihn zu würdigen. Geld wurde gesammelt unter den Bettlern, den Verkäufern der Straßenzeitung, unter Suppenküchengästen und Suppenküchenpersonal, in der Notschlafstelle und was weiß ich wo überall. Es kam eine Summe zusammen, die es ermöglichte, eine Anzeige in die Zeitung zu setzen. Groß war sie nicht, Generaldirektoren bekommen größere Anzeigen, aber ich habe sie gesehen. Und jetzt, wo ich diese Geschichte kenne, denke ich mir, dieser Mann kann sich glücklich schätzen, solche Freunde zu haben.

Montag, 23. November 2009

Und noch etwas

Den habe ich von Annetta bekommen. Ich finde das sowas von lieb. Danke! Und damit er auch in der Welt verteilt wird: Manuela, bitte greif zu!

Noch so ein Schal

Die Bilder sind absolut nicht berauschend, sie dienen nur Beweiszwecken. Schließlich ist der Sachverhalt so, dass nicht nur für meinen Vater Weihnachten sein wird, sondern auch für meine Mutter.


Darum habe ich gestern noch ein neues Schalprojekt begonnen. Leider stimmen die Farben überhaupt nicht, Blitzlichtaufnahmen, aber ein bisschen kann man es sich vorstellen, wie er einmal aussehen soll. Von der Wolle bin ich sehr begeistert, ein Merino-Seide-Gemisch. Sie greift sich wunderbar weich an. Da hätte mich gestern beinahe der Teufel geritten, weil sich der Gedanke in meinen Kopf eingeschlichen hat, eigentlich könnte ich mir diesen Schal selbst behalten. Aber nichts da, der wird verschenkt.
Im übrigen war gestern musikalischer Abend angesagt. Der Lieblingsmann hat ein Musikfilmchen mitgebracht, Willy DeVille, Gott hab' ihn selig. Live in Berlin 2001 glaube ich. War das schön! Das musste ich jetzt loswerden, weil ich mich als Besitzerin des Gesamtwerkes schon als Fan bezeichnen kann und für den Willy doch glatt jeden Michael Jackson links liegen lassen würde. Ohne jetzt jemanden beleidigen zu wollen. Und der Robbie Williams kann sich von mir aus auch brausen gehen. Ist jetzt nur so voreingenommenes Blabla.

Sonntag, 22. November 2009

Ameeta

Mein Schal ist gestern noch fertig geworden. Lange genug hat's ja gedauert.

Da meint man immer, so ein Schal ist so ein kleines Projekt für zwischendurch, und dann sitzt man doch ewig daran, weil er immer noch länger und noch länger wird.

Noch einmal das Muster, weil mir gestrickte Maschen so gut gefallen. Ameeta Scarf nennt er sich bei Ravelry.
Dann habe ich gestern auch noch bei den Socken für meinen Vater weitergemacht. Aber die ärgern mich fürchterlich. Genau genommen die Regia Hand-Dye. Nie mehr wieder kaufe ich die. Da ist mir gestern beim Bündchen für die zweite Socke zweimal der Faden gerissen, dann habe ich alles in den Müll geworfen und neu begonnen. Aber ich werde mich schon noch durchkämpfen.

Freitag, 20. November 2009

Im Garten

Mir ist zugetragen worden, dass manche noch nie den Mirabellgarten im Herbst gesehen haben. So ein Zufall, heute war ich dort und habe ein paar Bilder gemacht.




Menschenleer ist er das ganze Jahr über nie. Aber die Menschenmassen, die den ganzen Sommer über da sind, sind nun nicht mehr da. Wo normalerweise Blumen blühen, sind jetzt leere Beete, wo normalerweise Bänke stehen, sind jetzt leere Wege, aber die steinernen Statuen sind an ihren gewohnten Plätzen.

Etwas abseits liegt das Heckentheater mit dem Labyrinth rundherum. Im Sommer ein beliebter Spielplatz - dass einmal keine Kinder auf den Löwen sitzen, ist selten.

Ja, und dann war ich auch noch in der Stadt und war ganz verblüfft, dass die Weihnachtsbeleuchtung schon überall angebracht ist. Da war dann die ganze schöne Herbststimmung wieder verflogen.

Mittwoch, 18. November 2009

Tücherfrage

Eine seltsame Frage habe ich heute an die Tücherstrickerinnen. Sie gefallen mir ja ganz ausnehmend gut, diese Dreieckstücher. Es hat mir auch großen Spaß gemacht, eines zu stricken. Wirklich, ein richtiges Vergnügen war das. Und jedes Mal, wenn ich da bei Ravelry unterwegs bin, bekomme ich ganz große Augen, wenn ich die schönen Tücher sehe.
Aber, und das ist jetzt die seltsame Frage: Verwendet ihr die auch? Ich schaue mich jetzt immer ganz genau um auf der Straße, ob ich vielleicht irgendjemanden mit so einem Tuch sehe, aber bisher habe ich noch niemanden gesehen. Auch gekaufte Tücher sehe ich nicht. Trägt man die zu besonderen Anlässen? Oder hüllt ihr euch zuhause in ein Tuch, wenn ihr es gerne warm haben wollt?
Ich würde ja so gerne wieder eines stricken. Aber was mache ich damit?

Montag, 16. November 2009

Ein Preis, ein Preis!

Manuela hat mir etwas geschenkt, und da bin ich jetzt ganz gerührt.

Einen Freundschafts-Blog-Award. Da freue ich mich riesig darüber. Sitze da mit rotem Kopf und strahle bis über beide Ohren. Weil ich mich doch auch immer so darüber freue, wenn sie bei mir zu Besuch kommt. Bin doch nur eine kleine Strickbloggerin. Wow! Danke, liebe Manuela!
Und weil so ein Preis auch in die Welt hinaus geschickt gehört, möchte ich ihn der Kerstin weitergeben. Kerstin, ich freue mich sehr, dass du gesund wieder da bist.

Sonntag, 15. November 2009

Herbstbildchen

Ein Gutes haben ja diese langen Nächte. Da merke ich es auch einmal, wenn die Sonne aufgeht. Bevor die bunten Farben ganz verschwinden, muss ich jetzt doch noch ein Herbstbild hier reinstellen. Euch allen einen schönen Sonntag!

Samstag, 14. November 2009

Großstadtdschungel

Die Straße meiner Kindheit war damals, in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, eine Hauptverkehrsstraße. Den ganzen Tag fuhren Autos vorbei, auch die ganze Nacht. Wir wohnten in einem Hochhaus im zehnten Stockwerk. Rundherum waren noch mehr Hochhäuser. Eine trostlose Kindheit, werden manche sagen. Jedoch waren dort nicht nur Hochhäuser und viele Autos.
Hinter den Hochhäusern, da war der Urwald. So nannten wir Kinder diese Halde, die bewachsen war mit dichtem Gestrüpp und Brennesseln. Riesengroße unverbaute Flächen gab es dort noch. Am Rand des Urwalds gab es auch eine Barackensiedlung. Notdürftig zusammengezimmerte Häuschen, in denen die Leute wohnten, vor denen unsere Eltern uns warnten. Was ein zusätzlicher Anreiz war, sie zu besuchen.
Im Urwald hielten wir uns stundenlang auf. Das war ein Abenteuerspielplatz par excellence. Den Eltern war es damals auch ziemlich egal, was die Kinder den ganzen Tag lang trieben, solange sie zur Essenszeit wieder zuhause waren. Passieren konnte nicht viel. Auf die Straße durften wir nicht, und daran hielten sich auch alle. Was sollte man schon auf einer stinkenden Hauptstraße, wenn man auch einen Urwald hatte.
Irgendwann änderte sich dann das Bild. Das erste Anzeichen dafür war, dass die Barackensiedlung verschwand. Dann wurden neben dem Urwald neue Häuser gebaut. Ein Abenteuerspielplatz wurde gebaut. So einer mit Klettergerüsten und Seilen, auf denen man hin und her schwingen konnte. Die Kinder wurden in erwachsenenkonforme Bahnen gelenkt. Der Spielplatz war nicht ganz das gleiche wie der Urwald, aber man ging eben hin, wenn die Kinderbande beschloss, dorthin zu gehen. Und dann, ganz plötzlich, fuhren Baumaschinen auf. Der Urwald verschwand, neue Wohnhäuser wurden gebaut. Die hatten rundherum gepflegte Rasenanlagen, und neben jedem Wohnhaus gab es auch eine Schaukel, eine Rutsche und eine Sandkiste. Kinder spielten auch dort, aber irgendwie hatte das alles nicht mehr diesen Hauch von Abenteuer, den es davor gehabt hatte.
Meine Eltern wohnen auch heute noch dort, nicht mehr in dem zehnstöckigen Hochhaus, sondern in einem von den neuen Wohnhäusern mit Rasenanlagen. Jedes Mal, wenn ich sie besuche, gibt es mir einen kleinen Stich ins Herz, wenn ich daran denke, wie es dort einmal aussah. Aber vielleicht ist das auch nur die übliche Nostalgie, wenn man an die Kindheit zurückdenkt. Und ich frage mich auch, wo die ganzen Kinder sind. Die muss es doch geben in einer Gegend, die so dicht verbaut ist.

Freitag, 13. November 2009

Leidige Fragen

In den letzten Tagen war nicht viel mit mir los. Am Wochenende war ich ja schon nicht ganz auf der Höhe, ständig schlapp, dann kam auch noch so ein blödes Bauchweh dazu, gestern ein Krankenstandstag, aber jetzt hoffe ich, dass es überstanden ist.
Da war ich also gestern zuhause, der Bauch hat gezwickt, nicht sehr angenehm, und irgendwann habe ich mir dann gedacht, ich lege mich ein bisschen aufs Ohr und schlafe eine Runde. Gesagt, getan. Kurz auf dem Sofa gelegen, da läutet das Telefon. "Schönen guten Tag, Frau Margot, sie haben den Joker gewonnen!" Hatten wir das nicht schon einmal? Habe aufgelegt und mich wieder hingelegt. Kurze Zeit später wieder das Telefon. "Schönen guten Tag, Frau Margot, hätten Sie ein paar Minuten Zeit für ein paar Fragen?" Hatte ich nicht. Habe den Stecker gezogen, dann war Ruhe. Aber so richtig wollte es einfach nicht klappen mit dem Schlafen. Irgendwie war ich von einer seltsamen Unruhe erfasst, die sich darin äußerte, dass ich an Weihnachten denken musste. Ich glaube, ich habe es schon einmal beiläufig erwähnt, ich kann Weihnachten nicht ausstehen. Außerdem stellt sich jedes Jahr wieder die leidige Geschenkefrage. Was schenkt man Menschen, die nichts wollen, alles haben, aber beleidigt sind, wenn sie nichts bekommen?

Die nicht sehr originelle Antwort sieht so aus. Socken für den Papa werden das.

Montag, 9. November 2009

150 Jahre leben

Da war vor ein paar Tagen eine Frau bei uns, die ein seltsames Anliegen hatte. Sie war auf der Suche nach einem Buch über das Leben der Yogis. Das alleine ist noch nicht so seltsam, aber sie erläuterte ihren Wunsch dann noch weiter. Sie hätte gehört, dass praktizierende Yogis 150 Jahre alt werden. Mein erster Gedanke war: "Welcher Sekte gehört die denn an?" Dann erklärte sie aber, dass sie einen Yogakurs besucht, und dort hätte man ihr das erzählt. Und das konnte sie einfach nicht glauben, deshalb war sie auf der Suche nach Beweisen für das Gegenteil. Blödsinn, so nannte sie diese Idee.
Nun haben wir jede Menge Bücher über Yoga, jedoch keines, in dem das Alter der praktizierenden Yogis beschrieben wird. Ich meinte einmal ganz vorsichtig, dass es darüber vielleicht gar kein Buch gibt, eben weil das Blödsinn ist. Was nicht ganz korrekt von mir war, denn gedruckt wird sehr viel Blödsinn. Es entwickelte sich dann ein Gespräch, in dessen Verlauf wir beide immer lauter lachen mussten. Ihre skeptische Meinung war es, dass es vielleicht sogar möglich wäre, 150 Jahre alt zu werden, aber um welchen Preis? In ihrem Yogakurs hatte man ihr auch erklärt, dass man ein Leben der Enthaltsamkeit führen müsste, um dieses Alter zu erreichen. Das erschien ihr dann übertrieben, schließlich sollte ihr Leben doch Spaß machen auch. An dieser Stelle musste ich das erste Mal laut prusten. Es gab dann noch einige solcher Momente, als sie erläuterte, ein Leben ohne gutes Essen, ohne ein Gläschen Wein und vor allem ohne Männer, das wäre doch ein armseliges Leben. Ich weiß ja nicht, wie lange sie noch gedenkt, diesen Yogakurs zu besuchen, könnte mir aber vorstellen, dass sie dort einiges Leben reinbringt.
Später, als sie dann weg war, hat mich dieses Gespräch dann doch noch weiter beschäftigt. Meine Gedanken gingen in die Richtung, dass es vielleicht gar nicht so absurd ist, an das 150-jährige Leben zu glauben. Menschen glauben oft an ganz andere Dinge, die noch wesentlich unwahrscheinlicher sind. Es liegt mir auch fern, das ins Lächerliche ziehen zu wollen. Ich glaube, Menschen haben ein Grundbedürfnis danach, Unerklärbares erklärt zu bekommen. Dass es Dinge gibt, die sich dem menschlichen Verstand entziehen, ist für Menschen nicht verständlich. Die Sehnsucht nach dem ewigen Leben ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Sämtliche Religonen haben diese Sehnsucht in ihr Programm aufgenommen. Das jetzt völlig ohne Wertung. Aber manchmal würde ich mir wünschen, dass die Menschen mit etwas mehr Humor an diese Sache herangehen. So wie diese Frau mit ihren Yogakurs zum Beispiel.

Sonntag, 8. November 2009

Kleine Fortschritte

Die große Müdigkeit hat auch vor meinen Strickereien nicht Halt gemacht. Gar so viel hat sich nicht getan in den letzten Tagen. Aber ein paar Fortschrittsbilder kann ich zeigen.

Bei der Jacke für meine Tochter geht es so weiter.

Und der Schal entwickelt sich auch langsam. Die Dinge wachsen vor sich hin, es wird wohl noch ein bisschen dauern, bis ich wieder eine Erfolgsmeldung abliefern kann.
Heute ist Schontag angesagt. Draußen grau und Nebel, viel gibt es nicht zu versäumen, der ideale Tag zum Schlafen.

Freitag, 6. November 2009

Müde

Eine anstrengende Woche war das. Morgen geht es auch noch einmal in die Arbeit. Wollte nur schnell ein Lebenszeichen abliefern, damit mir hier niemand eine Vermisstenmeldung aufgibt. Ein paar Dinge habe ich erfahren, über die ich noch nachdenke, ob sie in den Blog passen oder nicht. Eher nicht.
Manchmal kann die Arbeit wirklich auslaugen. Da kommt man heim und hat für nichts mehr einen Kopf. Am liebsten würde man nur mehr dasitzen und vor sich hin schauen. Manchmal hat man Zweifel. Man zweifelt am Sinn der eigenen Tätigkeit. Wenn ich nicht wäre, würde es jemand anderer machen. Im Grunde bin ich einfach ein austauschbares Rädchen im Getriebe. Ein Kostenfaktor, der sich rentieren muss. Eine einzige Sache habe ich dem noch entgegenzuhalten. Dass es immer und überall um die Menschen geht. Und dass die Menschen es merken, ob sie es mit anderen Menschen zu tun haben oder mit Kostenfaktoren. Darum geht es letztendlich.
So, und mit diesen kryptischen Worten verabschiede ich mich auch schon wieder. Damit ist alles gesagt, was es über diese Woche momentan zu berichten gibt.

Montag, 2. November 2009

Straßenszene

Im Bus. Vorne sitzt der Busfahrer, der Herrscher der Landstraße oder so ähnlich, neben ihm steht ein Kollege, der dienstfrei hat. Die beiden unterhalten sich über dies und das. Da wird die Fahrt plötzlich gestoppt. Vorne blockiert ein Auto die Fahrbahn, jemand versucht, mit einem ziemlich großen Auto in eine ziemlich kleine Parklücke zu kommen.
Der Busfahrer zum Kollegen: "Ob das heute noch was wird?"
Der Kollege: "Sieht nicht so aus. Da sieht man wieder einmal, was passiert, wenn man Frauen ans Steuer lässt."
Busfahrer 1: "Genau! Typisch ist das wieder einmal. Sollen daheim bleiben und nicht die Straße versperren."
Irgendwann schafft es die Person mit dem großen Auto, einzuparken. Die Türe öffnet sich, die Frau steigt aus. Den beiden Busfahrern gehen die Augen über. Ganz plötzlich sind sie sehr schweigsam. Irgendetwas stimmt nicht mit dem Hormonhaushalt dieser Frau, sie hat einen Vollbart.

Sonntag, 1. November 2009

Halloween und kleine Süchtelei

Ein ruhiges Wochenende ist das hier bei uns, abgesehen von den Heerscharen von Halloween-Kindern, die gestern da waren. Beinahe hätte ich zu wenig Süßigkeiten daheim gehabt. Ich finde das ja lustig. Mancherorts läuft Halloween anscheinend aus dem Ruder, hier bei uns gehen die Kinder aus der Nachbarschaft von Tür zu Tür und haben ihren Spaß dabei. Und ich freue mich auch immer, wenn ich Vampire mit Gummizähnen, gruselige Hexen und Skelette, Gespenster mit Leintüchern und Zauberer mit spitzen Hüten sehe. Man hört sie schon vorher, wenn sie das Stiegenhaus heraufkichern, dann läutet es an der Türe, und dann stehen da so ein paar verkleidete Zwerge mit großen Augen. Herrlich.
Mein Nachbar war gestern da. Er war wieder einmal auf Urlaub, wandern in der Türkei. Wenn er verreist ist, bin ich immer die Postkastenbeauftragte, und dafür gibt es dann immer ein kleines Dankeschön.

So sah das diesmal aus. Granatapfelsirup für den Salat. Schmeckt sehr gut, hab's natürlich gleich ausprobiert. Schön finde ich es auch, dass die Türken da sogar draufschreiben, wann es hergestellt worden ist.

Das zweite Paar Socken für Annetta ist auch fertig geworden. Morgen geht's auf die Post.
Und dann, vielleicht ist es euch aufgefallen, dass ich da so ein bisschen herumdruckse, ist mir gestern wieder etwas passiert. Beim Einkaufen gab es doch glatt im Supermarkt diese Wolle.

Völlig reflexartig habe ich zugegriffen. Ihr könnt mich ruhig als hemmungslos bezeichnen. Irgendwie, ich weiß nicht, vielleicht sollte ich einmal etwas gegen das Zucken in meinen Fingern unternehmen.

Dann habe ich mir gedacht, ich muss jetzt endlich einmal damit beginnen, die Wollberge auch abzubauen und habe einen Schal angefangen. So ein einfaches Projekt zum nebenbei Stricken ist das, man muss nicht viel denken bei diesem Muster.

Freitag, 30. Oktober 2009

Erfolgreiche Frustbekämpfung

Heute war ich nach der Arbeit noch in der Stadt. Meine Idee war es, ein paar schöne Herbstbilder zu machen, weil doch momentan alles in den herrlichsten Farben leuchtet. Da setze ich mich am Salzachufer auf eine Bank, schaue nach oben in die bunten Baumkronen und denke mir, das wird ein geniales Foto, zücke die Kamera, und der Akku ist leer. Kurz überlegt, tatsächlich, ist schon wieder einige Zeit her, dass ich sie aufgeladen habe. Mist.
Dann war ich noch in einem Bekleidungsgeschäft, weil ich mir etwas gönnen wollte. Schließlich kommt der Winter, und manche meiner Sachen sind nicht mehr im allerbesten Zustand. Da stöbere ich also an den diversen Kleiderständern, manches gefällt mir sogar, aber dann lese ich die Materialliste und sehe, dass alles aus Plastik ist. Mag ich nicht. Unverrichteter Dinge bin ich wieder abgezogen, inzwischen schon mit einem gewissen Frustpegel.
Anschließend am Grünmarkt bin ich dann dafür in einen wahren Kaufrausch verfallen. Wenn es schon nichts von außen Wärmendes für den Körper gibt, dann sollen ihm wenigstens Kalorien zugeführt werden. Und weil direkt neben dem Grünmarkt auch ein Wollgeschäft ist, habe ich auch noch einen Frustkauf getätigt. Stricke ich mir meine Gewänder eben selber, liebe Modefabrikanten, das habt ihr davon.

Zuhause habe ich dann erst einmal die Kamera wieder kurz aufgeladen, damit ich euch wenigstens ein Bildchen zeigen kann. Austermann Step. Der Frust ist weg.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Ich brauche noch mehr!

Die liebe Annetta hat mir ein Stöckchen zugeworfen. Ich muss dazusagen, ich hatte dieses Stöckchen schon einmal, aber das ist schon lange her und sozusagen verjährt. Es geht um das "Ich brauche"-Stöckchen. Vielleicht erinnern sich manche noch, es geht darum, dass man bei der Google-Suche "Name braucht" (mit Anführungszeichen) eingibt und die ersten zehn Treffer abschreibt. Kleine Anmerkungen sind gerne gesehen, müssen aber nicht unbedingt sein. Ich hab' mir gedacht, seit Mai ist doch einige Zeit vergangen, inzwischen braucht Margot völlig andere Sachen. Also:

Nr. 1 ist mein eigener Blogeintrag vom 24. Mai, wo geschrieben steht, Margot braucht ein cooles Rattenoutfit.
2. "Geh nur, Margot braucht dich", sagte ich. - Jaja, das Leben ist hart.
3. Margot braucht neue Bekleidung für den Winter. - Das ist richtig, darum wird sie bald losziehen, um welche zu erwerben.
4. Margot braucht ein Zimmer in Tübingen, um an einem Sprachkurs teilzunehmen. - Muss nicht unbedingt sein, es darf auch in Salzburg sein.
5. Bei einem 4-Jahresvertrag für Margot braucht Schlacke eben auch noch einen Manager, der sich nicht davor scheut, große Trainer zu rasieren. - Das kann ich mir richtig bildhaft vorstellen. Wie die Trainer rasiert werden.
6. Margot braucht ihre Reisetasche. - Woher weiß Google, dass meine Reisetasche verschwunden ist?
7. Margot braucht die Daten für unsere Studie. - Aber schnell, sonst wird das nichts mehr.
8. Margot braucht ein ganzes Huhn ... ein ganzes Kaninchen ... eben immer das Ganze. - Das halte ich für ein Gerücht.
9. MARGOT BRAUCHT ADELAIDE BRAUCHT NAN BRAUCHT LEEANN BRAUCHT DESSIE BRAUCHT LIBBY BRAUCHT usw. - Dieser Eintrag war mir ein Rätsel, aber ich habe es mir angeschaut, es handelt sich um eine Liste von Personen, die im Familiennamen Braucht heißen.
10. nicht jugendfrei, der Satz endete mit "Margot braucht es ja nicht zu wissen." - Die haben aber nicht damit gerechnet, dass Margot aus dem Internet alles erfährt. Ertappt, würde ich sagen.

Ich gebe auch zu, ein paar Einträge habe ich weggelassen, um mich nicht zu wiederholen. Und dieses Stöckchen lasse ich jetzt hier so stehen. Wer es noch nicht kennt und es gerne haben möchte - bitte zugreifen!

Montag, 26. Oktober 2009

Selten so geschwitzt

Ich muss euch was gestehen. Ich habe mein ganzes Leben noch nie einen Reißverschluss eingenäht. Gestern war Premiere. Dabei bin ich ordentlich ins Schwitzen gekommen, aber jetzt ist er dran.

So kann ich euch nun endlich die fertige Jacke für den Lieblingsmann zeigen. Er hat sie auch gleich angezogen und sich hochzufrieden geäußert.

Selbst bin ich auch zufrieden. Vor allem von dieser wunderbaren Alpakawolle war ich sehr begeistert. Sie war angenehm zu verarbeiten und riecht so gut. Natürlich habe ich in meiner Panik wieder einmal viel zu viel Wolle gekauft, aber das macht nichts. So kann ich jetzt aus den Resten vielleicht noch einen Schal stricken.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Kurze Statusmeldung

Ich probier's einmal, schauen, wie weit ich komme. Mein Kind ist zu Besuch da, schläft aber noch, da schreibe ich schnell ein bisschen.
Gestern gab's keinen Blog, da habe ich mich, während ich auf meine Tochter gewartet habe, die dann doch erst am Abend gekommen ist, in den Tiefen des Internet verloren. Genauer gesagt in den Untiefen von Facebook. Soll noch einmal jemand behaupten, man kann nicht internetsüchtig werden. Also dieses Facebook, vor ein paar Wochen habe ich mich dort angemeldet, ein paar von euch habe ich dort ja inzwischen auch gefunden, aber so ganz blicke ich ja noch nicht durch. Ich klicke da einfach so in der Gegend herum, komme vom Hundertsten ins Tausendste, manchmal tut es, was ich will, manchmal nicht. Da lobe ich mir Ravelry, das habe ich inzwischen durchschaut. Aber eine Handarbeitsgruppe habe ich bei Facebook jetzt auch entdeckt.
Wo ich mich auch verloren habe, das war die Seite von Junghanswolle. Habe nämlich entdeckt, dass es das in Österreich auch gibt. Puh, das war ein Nervenkrieg! Andauernd wollte mein zuckender Bestellfinger irgendwelche Sachen bestellen. Nur mit äußerster Willenskraft ist es mir gelungen, das zu vermeiden. Was es da alles gibt! Das Internet steckt voller Versuchungen. Nichtwollfanatiker haben dafür wahrscheinlich kein Verständnis. Wahrscheinlich ist das vergleichbar mit einem Bücherliebhaber, der vor Amazon sitzt.
So, das war's einmal mit meiner Kurzmeldung. Eine Blogrunde versuche ich auch noch, falls ich nicht fertig werde, nächstes Mal bestimmt!

Freitag, 23. Oktober 2009

Der Trend zum Zweithandy

Als wir da letztens mit dem Zug von Wien nach Salzburg gefahren sind, da war bei uns im Abteil eine Frau, die hatte dauernd ein Handy in der Hand. Hat telefoniert und telefoniert und telefoniert. Gut, wenn sie meint, kann sie ja ruhig machen. Was mich dann allerdings gewundert hat, war, dass, während sie telefonierte, plötzlich ein Handy läutete. Dann kramte sie in ihrer Tasche herum und beförderte ein zweites Handy zutage. Das ist mir wirklich seltsam erschienen. Habe dann sogar den Gedanken verfolgt, dass sie vielleicht spinnt. Ich will ihr wirklich nichts unterstellen, aber das war einfach merkwürdig. Ich habe dieses Ereignis als Ausnahmefall abgetan und bis heute nicht mehr daran gedacht.
Aber dann war heute im Bus ein junger Mann, auch mit einem Handy in der Hand. SMS hat er geschrieben. Plötzlich läutet ein Handy, er greift seelenruhig in die Hosentasche und beginnt, mit einer anderen Person zu telefonieren. Diesmal waren meine Gedankengänge anders. Ich habe mir nämlich gedacht, vielleicht spinne ich ja selbst. Vielleicht ist das heutzutage schon ganz normal, dass man zwei Handys hat. Den Trend zum Zweitauto oder gar zum Drittauto gibt es ja schließlich auch, warum also nicht auch ein Zweithandy? Wie dem auch sei, irgendjemand spinnt trotzdem. Wenn ich diejenige bin, dann ist es mir auch egal.

Blümchen



Dann muss ich auch noch schnell ein bisschen angeben. Joachim hat mir nämlich Blümchen geschenkt. Keine echten, sondern fotografierte. Und die sind so schön, dass ich sie euch zeigen muss.

Tauschaktion bei Sabine.

Ich muss da jetzt schnell ein bisschen Werbung machen. Sabine hat einen Artikel geschrieben, wo sie eine Aktion vorstellt. Es geht um den Tausch von Wolle. Vielleicht habt ihr ja schon einmal Wolle gekauft, und anschließend seid ihr draufgekommen, dass sie euch doch nicht gefällt, oder dass ihr die Farbe unmöglich tragen könnt, oder dass ihr aus irgendeinem anderen Grund nichts damit anfangen könnt. Diese Wollen sollen nun untereinander getauscht werden, weil sie ja vielleicht jemandem anderen umso besser gefallen. Näheres gibt es bei Sabine zu lesen. Falls jemand teilnehmen will, meldet euch einfach bei Sabine mit einem Kommentar zu ihrem Artikel.
Den Rest von ihrem Blog dürft ihr natürlich auch lesen.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Frost


Morgens sieht die Welt jetzt immer aus wie verzaubert. Die gewöhnlichsten Blätter, an denen ich jeden Tag vorbeigehe, sind mit einer weißen Schicht überzogen. Fast meint man, wenn man mit dem Finger anstößt, brechen sie ab. Kurze Zeit später ist der Zauber vorbei.

Montag, 19. Oktober 2009

Seminar

Morgen dürfen wir übrigens ein Seminar besuchen. Wir lernen die große Kunst der Kundenkontakte. Das wird auch wirklich allerhöchste Zeit, nachdem ich jetzt schon seit 20 Jahren praktisch im Blindflug Kundenkontakte habe und bisher noch nie gelernt habe, wie das geht.
Man erfährt ja so einigen Klatch und Tratsch, wenn man sich mit Leuten unterhält. So ist mir kürzlich auch eine Geschichte zu Ohren gekommen. Sie handelte von einem Polizisten bei der Drogenfahndung, der nach 6 Jahren im Dienst nun auch in einen Kurs geschickt wird. Dort lernt er die für seine Arbeit sehr wichtigen Informtionen kennen, welche Drogen es überhaupt gibt. Auch wenn ich diese Geschichte nur vom Hörensagen kenne, Zeit wird's.

Noch etwas Angefangenes

Der Vollständigkeit halber auch noch schnell mein neuestes Projekt. Vor einiger Zeit habe ich ja groß getönt, meine Tochter bekommt eine Jacke. Gestern habe ich damit begonnen. Mit Nadelstärke 7 geht das sehr schnell voran, und die dicke, flauschige Merinowolle ist ein Traum.