Montag, 31. August 2009

Musik

Die Tage werden nun schon merklich kürzer, die Nächte empfindlich kühl. Gestern Schontag für die Füße am Balkon. Die Abende, an denen man bis spät nachts noch draußen sitzen kann, sind wohl vorbei.
Mit Einbruch der Dunkelheit verziehen sich also der Lieblingsmann und meine Wenigkeit in die Küche, der Lieblingsmann kochend und die Wenigkeit strickend und über neue Schandtaten (Strickprojekte) grübelnd. Kann ja nicht sein, der Kasten voll mit Wolle und nur zwei ernstzunehmende Projekte auf den Nadeln. Doch das ist nicht Thema des heutigen Beitrags.

Thema ist die Musik. Da ist mir doch aus dem zur Genüge erwähnten Anlass auch eine CD-Box von George Gershwin zugekommen. Selbst wäre ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, mir so etwas zu kaufen, jedoch bin ich grundsätzlich aufgeschlossen für jede Art von Musik und horche mir solche Dinge eben an, wenn sie mir schon unter die Nase gehalten werden. Den Anfang machte die Auswahl "Gershwin in Jazz". Hat mich vom Titel her am meisten angesprochen. Diverse Jazzgrößen bringen Lieder von Gershwin. Teilweise großartig, teilweise nicht so ganz meins. Wunderbar Sarah Vaughan, Chet Baker, Ella Fitzgerald, sehr süßlich Bing Crosby oder Judy Garland. Aber mein absoluter Favorit ist der von mir sehr geschätzte und verehrte Django Reinhardt mit seiner Interpretation von "The Man I Love". So schön!
Da 10 CDs von George Gershwin allerdings zu viel sind, um sie hintereinander alle anzuhören, gab es hinterher noch eine andere musikalische Darbietung. Haben wir kürzlich in der Bibliothek bekommen, ich hab's mir ausgeliehen. Green Day, "21st Century Breakdown" heißt das Machwerk. Sind die öd, die Herren! Langweilig, ein Einheitsbrei von vorne bis hinten. Seltsam, hatte sie besser in Erinnerung, ist aber auch schon lange her, dass ich sie zuletzt gehört habe. Falls irgendjemand eine Anschaffung erwägt, sagt hinterher bitte nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. Finger weg!
So, und nachdem ich nun meinen erlesenen Musikgeschmack demonstriert habe, wünsche ich euch einen guten Start in die Woche.

Sonntag, 30. August 2009

Roses

Richtig strickwütig bin ich momentan. Und so ist gestern wieder ein Stück fertig geworden, der Travelling Roses-Schal.



Es hat lange gedauert, bis ich die Logik hinter dem Muster durchschaut habe, am Anfang war es eher eine Plagerei. Andauernd musste ich nachschauen, es ging sehr zäh. Doch im weiteren Verlauf hat es dann richtig Spaß gemacht, und ich bilde mir ein, auch wieder viel dabei gelernt zu haben. Wie Lochmuster aufgebaut sind, wo die Umschläge sein müssen, damit dieses oder jenes Ornament entsteht, wo man Maschen zusammenstricken muss und wo einen Überzug arbeiten. Sehr einsilbig war ich in dieser Zeit, der Lieblingsmann wird wahrscheinlich auch froh sein, dass das gute Stück fertig ist.

Freitag, 28. August 2009

Schätze (Vorsicht Strickthema)

Meine Schätze habe ich noch gar nicht präsentiert. Anlässlich der 1-Tag-Älter-Werd-Feierlichkeiten habe ich zwei Bücher geschenkt bekommen.


Dieser Grundkurs, naja, es hat geheißen, das wäre scherzhaft gemeint, aber ich habe da so drin geblättert und einiges gefunden, das mir völlig neu war. Bin ja mehr so der Typ, der einfach drauf losstrickt, ohne sich groß Gedanken zu machen. Wird schon werden, denke ich mir immer, mit technischen Feinheiten halte ich mich eigentlich nicht lange auf. Das ist so ähnlich wie mit den Gebrauchsanweisungen für technische Geräte, die lese ich auch nie. Noch nie gehört habe ich bisher zum Beispiel, dass es so etwas wie einen Matratzenstich überhaupt gibt. Auch werden verschiedene Anschlag- bzw. Abnahmetechniken genau erklärt, bei denen ich sehr große Augen bekommen habe, weil sie mir neu waren. Also kurz und gut, durchaus eine brauchbare Lektüre. Und der Sinn des Zweisockengleichzeitigstrickens wird sich mir sicher auch noch erschließen, wenn ich mich näher damit beschäftige.
Beim Grundkurs war dann auch noch diverses Zubehör dabei. Einiges war mit klar, wofür das gebraucht wird, aber dann waren da auch noch diese Dinger.


Und das verstehe ich jetzt wirklich nicht, was das sein soll. Es ist mir absolut rätselhaft. Ich habe im Buch nachgelesen, da war so etwas auch nicht abgebildet. Keine Ahnung. Wirklich.

Mittwoch, 26. August 2009

In der Au




Ein paar Sommerbilder aus der Au muss ich euch aber auch noch schnell zeigen. Wer weiß, wie lange es noch möglich ist, das viele Tageslicht und die Sonne zu genießen. Für das Wochenende ist schon ein Temperatursturz vorhergesagt, vielleicht ist das schon das Ende des Sommers.

Der große Postraub

Vorige Woche wurde in meinem Stadtteil das Postamt überfallen. Zufällig waren wir gerade auf dem Weg ins Geschäft, kurz nachdem es geschehen war. Das Fernsehen war da und interviewte den reschen Kriminalkommissar (falls das die korrekte Bezeichnung ist), eine Polizistin nahm Zeugenaussagen auf, einige Herren aus der Nachbarschaft standen beisammen und diskutierten die Ereignisse, und der Postamtsleiter stand ein wenig stolz ob der Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde, vor seinem Postamt.
Die Sachlage war schnell geklärt. Ein unrasierter Mann hatte das Postamt betreten, eine Mütze auf dem Kopf, in der Jackentasche den Zeigefinger ausgestreckt (vermutlich), um eine Schusswaffe vorzutäuschen. "Pronto!" rief er, was die Zeugen dazu veranlasste, ihn für einen Italiener zu halten, und der Postamtsleiter händigte ihm ca. 500 € aus. Daraufhin verließ er das Gebäude, der tapfere Postamtsleiter, der zu diesem Zeitpunkt Pantoffeln anhatte, auf Socken hinterher, allerdings zu langsam, da sich der Räuber auf ein Fahrrad schwang und davonradelte. Dann verlor sich seine Spur.
Am nächsten Tag stand in der Zeitung zu lesen, dass ein Ausländer die Post überfallen hatte, mit einer nochmaligen Schilderung der Ereignisse, wie ich sie hier dargelegt habe.
Dann war ein paar Tage Ruhe, bis der Täter gefasst wurde. Eine Zeugin hatte ihn dabei beobachtet, als er in einer Bahnunterführung seine Kleidung wechselte und den Sack mit der Beute versteckte. Daraufhin wurde diese Stelle observiert, bis der dreiste Räuber zurückkehrte, um das Geld abzuholen. Das war das Ende der Postraubgeschichte. Nicht besonders spektakulär, ich weiß. Dem Täter drohen, wenn ich richtig informiert bin, bis zu 10 Jahre Haft für einen bewaffneten Raubüberfall. Es handelt sich übrigens um einen einschlägig vorbestraften Salzburger. 10 Jahre Haft für 500 €, wahrscheinlich könnte er sich selbst in den Hintern beißen.

Einen schweren Fehler habe ich in diese Geschichte eingeschmuggelt. Das Postamt heißt nicht Postamt, sondern post.at, nachdem die Post vor einiger Zeit privatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Da die Aktionäre Gewinne sehen wollen, wird zur Zeit überlegt, Postämter (der Einfachheit halber nenne ich sie so) zu schließen, wesentliche Dienstleistungen an Private zu vergeben und massiv Personal abzubauen. Die Privaten sind allerdings nur an den gutgehenden Postämtern interessiert, abgelegene Orte könnten in Zukunft ohne Post dastehen, da nicht lukrativ, und der Personalabbau ist seit einiger Zeit in vollem Gang. Was dazu geführt hat, dass Leute mit der Stoppuhr neben den Briefträgern hergelaufen sind, um ihnen größere Sprengel zu verpassen. Was in weiterer Folge dazu geführt hat, dass die Briefträger jetzt im Laufschritt 10-Stunden-Arbeitstage zu bewältigen haben. Mit eigenen Augen gesehen, den Laufschritt.
Und jetzt ist sie wirklich fertig, die Geschichte vom großen Postraub.

Montag, 24. August 2009

Was lange währt, wird endlich gut

Blogverhindert war ich in den letzten Tagen. Erstens die Arbeit, zweitens war meine Tochter zu Besuch. Da gibt es gute Neuigkeiten. Sie hat eine Wohnung gefunden, eine Garconniere, zentral gelegen in Innsbruck. Eine riesige Freude hat sie damit, immerhin, der erste ganz eigene Haushalt, das ist schon etwas Besonderes.
Und ich war in den letzten Tagen auch nicht ganz faul. Wahrscheinlich könnt ihr euch an den Anfang gar nicht mehr erinnern, so lange ist das schon her. Mein hellgrüner Pullover, den ich vor ewigen Zeiten begonnen habe, ist endlich fertig geworden.


Zur Feier des Tages gibt's ein Selbstauslöserbild. Den Gesichtsausdruck bitte ich wieder einmal zu entschuldigen, ich lasse mich nicht so gerne fotografieren, und dann noch dazu von einer Maschine praktisch selbsttätig, ohne dass da jemand sagt: "Bitte lächeln!"


Und dann noch einmal der Pullover alleine, ohne schief schauenden Inhalt. Mit diesem Stück bin ich wirklich restlos zufrieden.

Freitag, 21. August 2009

Starlight

Und gestern in der lauen Sommernacht habe ich ein Experiment gestartet, das musste einfach sein. Bin ja eher so ein Mensch, der abends erst munter wird, der berühmten Morgenstund mit Gold im Mund kann ich nichts abgewinnen, dafür finde ich die Nacht wunderschön.


In der Stadt wird es ja nie wirklich finster, trotzdem war der Sternenhimmel gestern einfach sensationell. Bin mir nicht ganz sicher, ob das so verkleinert auf dem Bildschirm erkennbar ist, nach meinen Berechnungen sollte ein Sternbild zu sehen sein.

Rezept Karottentorte

Versprochen habe ich das Rezept für die Karottentorte. Hier ist es.
Man nehme:
5 Eier (Dotter und Klar)
250 g Zucker (darf auch weniger sein)
225 g geriebene Nüsse (die man gerade hat, Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse, oder auch gemischt)
250 g geriebene Karotten
Zitronenschale
1 EL Rum
50 g Mehl
Dotter mit Zucker verrühren, restliche Zutaten dazu, am Schluss den Eischnee, bei 160-170° ca. 1 Stunde backen. Dann kommt Zitronenglasur darüber (Zitronensaft mit Staubzucker verrührt). Fertig.

Schon lange wollte ich euch ja auch den Grünmarkt in der Salzburger Altstadt zeigen. Aber der ist gar nicht so leicht zu fotografieren, dauernd laufen einem Leute ins Bild.

Hier also der Markt mit Leuten. Die Karotten stammen von hier.

Mittwoch, 19. August 2009

Es ist so schön auf dieser Welt







Nur ein paar Bilder von gestern, aufgenommen am Salzachsee.

Dienstag, 18. August 2009

Lieblingstorte


Karottentorte gibt es heute. Blogrunde gibt es morgen.

Montag, 17. August 2009

Sommertag

Und dann hätte ich noch ein paar Bilder von gestern. Da hat es uns auf "unsere" Wiese gezogen, wo es im Schatten der Bäume einigermaßen erträglich war.


Ein paar echte Vögel.



Und ein paar Möchtegernvögel.



Meine Freunde, die Käfer.




Und sonstige Fundstücke vom Wegesrand. Gestern war so ein Tag, so ein richtiger Sommertag, wie man ihn sich vorstellt. Solche Tage waren selten heuer, und wenn, dann waren sie unter der Woche, wo ich arbeiten musste. Schön war's.

Erfolgsmeldung

Ich habe zwei Tage frei, richtig angenehm ist das. Zeit genug, euch meine fertigen Socken zu zeigen.


Nicht meine natürlich, bei nächster Gelegenheit bekommt sie meine Freundin verpasst.


Und weil sie mir so gut gefallen, hier noch einmal schnell das Muster.

Sonntag, 16. August 2009

Das liebe Geld

Gestern also im Gastgarten. Umschwärmt von ganzen Geschwadern von Wespen gab es Hausmannskost und Familie. Familie gibt es öfters. Und da gibt es so manche Themen, die immer wieder auftauchen. Eines davon, von dem meine Mutter regelrecht besessen ist, ist das Geld. Nicht dass sie so besonders sparen müsste, meine Eltern kommen sehr gut über die Runden, aber das Geld war immer ein Thema, solange ich zurückdenken kann.
Da taucht dann auch immer wieder die Behauptung auf (nicht nur bei meiner Mutter übrigens), dass die Lebensmittel so teuer geworden sind. Schuld daran sei die EU, der Österreich seit 1995 angehört. Seit 2002 gibt es den Euro, davor hatten wir als Währung den Schilling. Nun hat meine Mutter die Angewohnheit, sämtliche Preise in Schilling umzurechnen und dann auszurufen: "Ist das teuer!" Was meine Mutter dabei nicht einrechnet, ist die Inflation, die auch mit dem Schilling stattgefunden hätte. Es wäre sowieso alles teurer geworden, ob jetzt mit Schilling oder mit Euro, so meine Meinung, die natürlich auch subjektiv sein kann.
Meine eigenen Beobachtungen zu diesem Thema unterscheiden sich etwas von denen meiner Mutter. Ich habe beobachtet, dass mit dem Beitritt zur EU die Lebensmittelpreise in Österreich erheblich gesunken sind und mit der Einführung des Euro noch einmal ein gewaltiger Sprung nach unten stattgefunden hat. Manchmal habe ich mich sogar gefragt, wie es möglich ist, Lebensmittel so billig zu produzieren. Heute, so habe ich den Eindruck, sind die Preise wieder in etwa auf dem Niveau von vor dem EU-Beitritt angelangt.
Statistiken dazu gibt es auch. Im Jahr 1994 gaben Österreichs Haushalte 16,9 % ihres Einkommens für Lebensmittel aus, heute sind es 13 %.
Und dann habe ich noch einen sehr subjektiven Nachtrag zu diesem Thema: Oft flattern mir ja Prospekte von allen möglichen Geschäften ins Haus, deren Namen ich hier nicht anführen möchte, aber es sind auch welche dabei, bei denen meine Mutter gerne einkauft. Da gibt es dann manchmal solche Angebote, die z. B. lauten: 1 kg Schweinefleisch um 2 Euro. Meine Gedanken, wenn ich so etwas lese, gehen dann in die Richtung: "Armes Schwein, was für ein Leben hast du gehabt?"

Freitag, 14. August 2009

Wieder unter den Lebenden

Habe soeben eine Bratwurst verzehrt. War das gut! Jetzt bin ich gespannt, ob es wieder zu zwicken beginnt, aber ich bin sehr optimistisch. Also kurz und gut, ich lebe noch.
Ansonsten hat sich hier krankheitsbedingt nicht viel getan in den letzten Tagen. Ich könnte euch natürlich irgendwelche unappetitlichen Details schildern, aber das spare ich mir. Stattdessen zeige ich euch einfach ein Strickmüsterchen.


Der Lieblingsmann wünscht sich nämlich eine Jacke. Bzw. nachdem ich lange genug gepenzt habe, darf ich ihm jetzt eine Jacke stricken. Alles ganz genau nach seinen Vorstellungen. Ganz einfach, bloß nicht zu viel Muster. Die Alpaca-Wolle, die ich dafür verwende, ist so haarig, das soll niemanden wundern, aber sie ist sehr angenehm weich. Zumindest zum Stricken bin ich gekommen in den letzten Tagen.
Am Wochenende werde ich möglicherweise auch nicht viel zum Bloggen kommen. Es ist nämlich so, dass ich nächsten Dienstag um einen Tag älter werde, jedoch meine Verwandtschaft glaubt, dass ich gleich um ein ganzes Jahr älter werde, und das muss als Anlass herhalten für diverse Feierlichkeiten. Denen ist jeder Grund recht. So, und nachdem ich diesen dezenten Hinweis deponiert habe, muss ich jetzt einmal schauen, was sich bei euch so getan hat.

Donnerstag, 13. August 2009

Pause

Bin grün im Gesicht, der Bauch zwickt, und der Mageninhalt ist jetzt hoffentlich bald einmal weg.

(Worte des Bedauerns werden gerne entgegengenommen.)

Montag, 10. August 2009

Verschwörung

So kann's gehen. Da freut man sich auf ein geruhsames Wochenende, Füße hochlegen, entspannen, Balkon sitzen, stricken usw., und was ist? Samstag mitten in der Nacht steht plötzlich meine Tochter vor der Tür, so ganz ohne Vorankündigung. Von ihrer Reise ist sie seit ein paar Tagen schon zurück, und jetzt hat sie ein Ferienticket, mit dem sie die ganzen Ferien in Österreich mit dem Zug fahren kann. Mit der Ruhe war es auf jeden Fall vorbei. Das soll jetzt nicht so klingen, als ob ich mich nicht freue, meine Tochter zu sehen, aber da möchte ich jetzt doch einmal eine Frage in die Runde werfen, ganz besonders an die, die Kinder haben. Also meine Tochter hat die Eigenschaft, dass sie innerhalb kürzester Zeit so viel redet, dass einem die Ohren schlackern. Geht das nur mir so, ist das vielleicht eine Alterserscheinung meinerseits, oder ist das ein allgemeines Phänomen?
Kürzlich habe ich zum Beispiel mit einer Frau gesprochen, die regelmäßig zu uns lesen kommt und die zwei Töchter hat. Die müssten jetzt so ungefähr Mitte 20 sein. Jedenfalls hat diese Frau mit einem leicht ironischen Augenzwinkern gemeint, ihre Töchter seien die gescheitesten Töchter der ganzen Welt, da sie nämlich alles besser wüssten als sie selbst. Da musste ich dann leicht ironisch zurückzwinkern, ein verschwörerisches Lächeln aufsetzen und verständnisvoll nicken, nicht ohne einzugestehen, dass auch meine Tochter sehr gescheit ist, weil sie nämlich auch alles besser weiß als ich. Dann rückte auch diese Frau heraus mit dem verschwörerischsten Lächeln, dessen sie überhaupt fähig ist (nehme ich an) und raunte mitleiderhaschend, dass sie sich manchmal richtig dumm vorkommt. Zwinker. Unser beider Lächeln verwandelte sich dann blitzschnell in ein verschwörerisches Kichern, das dann nahtlos überging in prustendes Lachen. Ich hoffe, ihr wisst den Humor dieser ganz speziellen Situation zu schätzen.
Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob dieses Phänomen nur Eltern von Töchtern betrifft, oder ob auch Söhne solche Eigenschaften haben. Da habe ich keinerlei Erfahrungswerte. Die Feministinnen unter euch werden sicher meinen, dass nur die Töchter so gescheit sind, jedoch habe ich da gewisse Zweifel. Wie auch immer, meine Tochter ist meine Lieblingstochter. Jetzt ist sie wieder abgereist, wird aber vermutlich nächstes Wochenende wieder hier erscheinen.

Samstag, 8. August 2009

Zwischendurch, für den schnellen Erfolg

Damit hier niemand glaubt, ich kaufe mir nur Wolle und mache dann nichts damit:

Socken werden das. Meine Freundin, mit der ich kürzlich essen war, hat behauptet, sie möchte Socken. Bitte schön, soll sie haben. Man ist ja immer wieder froh um Aufträge.
Das Muster habe ich wieder einmal bei Ravelry gefunden. Irgendwann wird mich diese Community sicher noch in den Wahnsinn treiben. Was es da alles zu sehen und zu entdecken gibt! Ich habe einfach viel zu wenig Zeit, um das alles zu stricken.

Freitag, 7. August 2009

Sommerausflug

Heute nach der Arbeit habe ich einen kleinen Spaziergang durch die sommerliche Stadt gemacht. Einen heimtückischen Hintergedanken hatte ich auch, aber dazu später.


Es ging einmal so an der Salzach entlang.



Das Kapuzinerkloster habe ich euch sicher noch nie gezeigt.



Dann weiter in die Altstadt. Ist ein bisschen schief geworden, naja, kann's nicht mehr ändern. Am Grünmarkt habe ich mich mit Gemüse eingedeckt, Erbsen, Mangold, Fenchel, Gurke, Knoblauch, falls ihr es genau wissen wollt. So ein Markt ist schon etwas Besonderes, da muss ich mich regelmäßig beherrschen, dass ich nicht mehr kaufe, als ich essen kann.



Nicht beherrscht habe ich mich dann allerdings im Wollgeschäft. Dabei hätte ich beinahe nicht mehr Platz gehabt dort drin, eine ganze Gruppe arabischer Touristinnen war auch schon da, mit strahlenden Augen angesichts der Schätze, die dort zu finden waren. Die Wollsucht ist wohl überall auf der Welt gleich. Die ebenfalls Wollsüchtigen unter euch haben dafür sicher Verständnis, lese ich doch immer wieder in diversen Blogs von Urlaubsreisen an die herrlichsten Orte dieser Welt, und berichtet wird dann vom Wolleinkauf. Wolle aus London, Wolle von der Nordsee, Wolle aus Rom, Wolle aus Hamburg usw. Ich bin also jetzt im Besitz von Wolle aus Salzburg. Muss sie nur noch irgendwo verstauen.

Mittwoch, 5. August 2009

Einfach so

Am Strand

Das Kind sieht alles:
Leuchtende Quallen, riesige Kraken,
blassgraue Haie, grüne Seeschlangen,
lose Netze, schimmernde Harpunen,
Schiffbruch und Strandgut.

"Hör auf zu träumen,
komm endlich, wir gehen!"

Schnell stecke ich die Muschel
in die Hosentasche,
ein erwachsenes,
folgsames Kind.

Aus: "Leichtes Strandgut" von Bodo Kirchner

Manchmal, wenn die Kinder zu uns kommen, dann denke ich so bei mir, was wird wohl einmal aus ihnen werden. Nicht der Beruf, den sie einmal ausüben, sondern ob sie zufrieden sein werden oder gar glücklich, oder ob sie missmutig durchs Leben stapfen werden, wenn sie einmal erwachsen sind. Ich habe viele Kinder groß werden gesehen, manchen hat man es als Kind schon angesehen, dass sie einmal fröhliche Erwachsene werden (bilde ich mir ein), und manche waren grüblerischer veranlagt, oder ernster, manche hatten als Kind schon eine heitere Gelassenheit. Aber was ganz selten vorkommt, das ist, dass sie auch als Erwachsene noch dieses Strahlen in den Augen haben, dieses Staunen über die Welt und diesen Wissensdurst. Selten, manchmal aber doch. Darüber freue ich mich dann. Heute war so ein Kind bei uns, ein vielleicht dreijähriges Mädchen. Dem traue ich das zu.

Montag, 3. August 2009

Der Wert des Geldes

1 kg Bananen: 10 min Arbeit (Männer), 15 min Arbeit (Frauen)
500 g Kaffee: 7,5 min Arbeit (Männer), 11 min Arbeit (Frauen)
1 kg Reis: 6 min Arbeit (Männer), 9 min Arbeit (Frauen)
250 g Butter: 4,5 min Arbeit (Männer), 6 min Arbeit (Frauen)
1 l Milch: 3 min Arbeit (Männer), 5 min Arbeit (Frauen)
1 kg Zucker: 4,5 min Arbeit (Männer), 5,5 min Arbeit (Frauen)

Beim jeweils billigsten Angebot, statisitische durchschnittliche Nettoeinkommen von 2007 in Österreich. Allerdings ist das eine sehr polemische Auflistung, ich habe Vollzeitjobs gerechnet. Bekanntermaßen arbeiten Frauen ja nicht so viel. Die Arbeitszeit 47 Wochen (im Urlaub wird auch nicht gearbeitet), die durchschnittliche Krankenstandsdauer habe ich auch nicht berücksichtigt.

Fertig ist er



Muss ich euch schnell zeigen. Gestern fertig geworden, die Produzentin ist sehr zufrieden.

Sonntag, 2. August 2009

Aufregung

Gestern war ja wieder große Aufregung. Tochter ruft an, aus Barcelona, kein Zug, kein Geld, was soll ich tun??? Muttern in heller Aufregung, setzt sich vors Internet, das Gott sei Dank wieder funktioniert, um Flugverbindungen herauszufinden, kann sich das gar nicht erklären, wo sie doch höchstpersönlich einen gewissen Geldbetrag aufs töchterliche Konto überwiesen hat. Bis dann die Entwarnung kam, die spanischen Geldautomaten haben kein Geld ausgespuckt, aber anscheinend hat es dann direkt auf der Bank doch noch Geld gegeben. Auf jeden Fall, die Reise kann fortgesetzt werden. Muttern fällt ein Stein vom Herzen.



So, und mit einem Bild der herannahenden Wolkenfront verabschiede ich mich für heute und wünsche euch allen einen schönen Sonntag.

Gesagt, getan: Travelling Roses und ein bisschen Tom Waits

Angekündigt habe ich es, und hier der Anfang meines neuen Projektes:

Hat schon wieder im wahrsten Sinne des Wortes einen blumigen Namen, "Travelling Roses Scarf" nennt sich das diesmal. Elegantes Schwarz musste es sein, denn manchmal überkommt mich meine Möchtegernrockervergangenheit.


Long way going to
get my medicine
Sky's the autumn grey of a lonely wren

Piano from a window played
Gone tomorrow, gone yesterday

I found it in the street
At first I did not see
lying at my feet
a trampled rose

Passing the hat in church
it never stops going around

You never pay just once
to get the job done

What I done to me,
I done to you
What happened to the trampled rose?

In the muddy street
with the fireworks and leaves

A blind man with a cup I asked
would he sing "Kisses Sweeter than Wine"

I know that rose
like I know my name
The one I gave my love,
it was the same
Now I find it in the street,
a trampled rose.

(Tom Waits)

Passt nicht ganz dazu, aber das musste jetzt sein. Robert Plant und Alison Krauss haben es auch gesungen auf ihrem grammygekrönten Album, aber die Version von Tom Waits gefällt mir besser.

Samstag, 1. August 2009

Vorschau


Zur Auflockerung noch schnell ein kleiner Ausblick auf Zukünftiges. Gefällt mir gut, das wird's wohl werden.

Die Karriere

Diese Woche war ich einmal mit einem Freund essen. Ich kenne ihn schon lange, so einiges haben wir miteinander erlebt. Das Essen war gut, die Gespräche anregend, ein schöner Abend war es.
Wie das oft so ist, wenn ich mich mit ihm treffe, kam die Rede dann auch auf die Politik. Die interessiert ihn sehr, in jungen Jahren hatte er auch eine kleine Funktion bei einer Partei, welche ist egal, als kleiner Anhaltspunkt vielleicht, dass er aus einer sehr christlichen Familie stammt und sehr gläubig ist. Da kann ich nicht mithalten, gläubig bin ich nicht, aber ich respektiere seinen Glauben, den er immer wieder auch kritisch hinterfragt und der sehr wenig mit der Amtskirche zu tun hat. Unserer Freundschaft tut das keinen Abbruch. Seine politische Karriere scheiterte daran, dass er einen sehr sturen Kopf hat und zu seinen Überzeugungen steht, was in einem Parteiapparat, so denke ich mir, nicht so gefragt ist. Die Kunst der feinen Diplomatie beherrscht er auch nicht. Was nicht sehr karriereförderlich ist, aber ein wesentlicher Grund für unsere Freundschaft. Auch bei mir eckt er immer wieder an mit seinen Ansichten, doch ist das nicht freundschaftsgefährdend. Wenn er eine mir seltsam erscheinende These vorträgt, dann schnaufe ich einmal kurz, denke darüber nach und trage dann meine konträre These vor, woraus sich dann oft hitzige Debatten entwickeln, in deren Verlauf er oder ich von unserer Position abrücken oder auch nicht. Auf jeden Fall ist eine Begegnung mit ihm gut für den Kopf.
Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Dieses Mal wollte er mir einreden, dass ich doch in die Politik gehen sollte. Wegen der Möglichkeit mitzugestalten. So ganz von der Hand zu weisen ist dieses Argument nicht. Für gewöhnlich nimmt man hin, was beschlossen wird, mault über dieses und jenes, die guten Beschlüsse lässt man gerne unter den Tisch fallen, weil man lieber mault, und letztendlich hat man gar nicht so viel Einfluss, außer auf dem Weg der Stimmabgabe. Aber leider, leider. Da fehlt mir einiges. Die Kunst der feinen Diplomatie beherrsche ich auch nicht. Sie ist für mich behaftet mit dem Ruf, die Kunst des Sichverbiegens zu sein. Das kann ich nicht. Das halten meine Nerven nicht aus. Zu vielen Menschen bin ich begegnet, die auf ihrem Weg nach oben in welcher Parteihierarchie auch immer feststellen mussten, das ihr Rückgrat nicht stabil ist. Falls sie es überhaupt feststellen. Vermutlich verlernt man dann auch mit der Zeit, auf Kritiker zu hören, möglicherweise auch deshalb, weil man ständig mit Kritik konfrontiert wird. Also wird es wohl nichts werden mit meiner politischen Laufbahn. Eher mit meiner Karriere als Regalbetreuerin.