Montag, 8. März 2010

Tristesse - mehr fällt mir nicht ein

Der Zeitung habe ich wieder einmal entnommen, dass Männer- und Fraueneinkommen weiter auseinander gehen. Der Zeitung habe ich wieder einmal entnommen, dass die Frauenbeschäftigungsquote weiter zurückgeht. Der Zeitung habe ich wieder einmal entnommen, dass versprochene Kinderbetreuungsplätze doch nicht kommen, weil kein Geld vorhanden ist. Alles beim Alten sozusagen, an diesem heutigen Frauentag. Kein Grund zur Aufregung.
Dafür haben wir jetzt eine Bundespräsidentschaftskandidatin aus dem sehr rechten Lager, deren erste Forderung nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur es war, das NS-Verbotsgesetz möge doch bitte aufgehoben werden. Brauchen wir nicht mehr, ist nicht mehr zeitgemäß, blablabla. Die Anzahl der Anzeigen steigt jährlich an. Kein Grund zur Aufregung. Werde wohl einen Mann wählen müssen.
Hat es überhaupt einen Sinn, sich aufzuregen, frage ich mich an diesem heutigen Frauentag. Etwas gedämpft bin ich, um nicht zu sagen, bedrückt. Die Antwort muss natürlich lauten, ja, es hat einen Sinn, sich aufzuregen. Ohne Aufregung wäre alles noch viel schlimmer. Und ohne unsere Vorgängerinnen wäre alles noch viel schlimmer. Grund zum Feiern sehe ich keinen. Die rechtliche Gleichstellung existiert auf dem Papier, wie sieht die Wirklichkeit aus?

Zum heutigen Frauentag schicke ich euch eine Kaktusblüte. Schön ist sie, finde ich. Überhaupt ein sehr zähes Gewächs, dieser Kaktus, fällt mir auf. Aller Vernachlässigung zum Trotz blüht er.

9 Kommentare:

  1. Hallo margot, gut das du mich daran erinnerst. Die Emanzipation - heute - eher -
    rück-schrittlich , auch ich empfinde es so. Werde mal überlegen was, ich posten könnte. Fakten und Zahlen, mal sehen was die WEmma" heute schreibt. Gute wertvolle Ganztagsbetreuung und Schulen auch hier in Bayern ein ziemlich utopisches Wort.
    liebe Grüße Manuela
    DANKE für deine Kaktusblüte.;-)* zum Frauentag.

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  2. Papier ist geduldig, die Realität sieht leider anders aus.
    Wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße,
    Coco

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  3. Margot, du hast Recht - weitermachen muss man!
    Der Meinige ist manchmal schon genervt von seiner feministischen Freundin, dabei bin ich eigentlich noch ganz gemäßigt, und wie die meisten Männer ist er ja auch ganz dankbar für die Gleichberechtigung und will es gar nicht anders. Dennoch finde ich es wichtig, jeden offensichtlichen Mangel laut zu benennen, wenn man ihn schon nicht selbst beheben kann, damit die to-do-Liste im Sinn bleibt. Das gilt auch für "männerfeindliche" Aussagen: wie unfair, die gesamte Versorgungsverantwortung einer jungen Familie wie selbstverständlich dem Mann aufzubürden!
    In diesem Sinne... :-)

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  4. Liebe Margot, so trübsinng? Dir fehlt der Frühling, nehme ich an. Aber er kommt, keine Bange. Bis dahin gilt tapfer sein und weitermachen, jaaaa aufgeben oder resignieren hilft definitiv nicht, es muss immer der anstrengende Weg sein.... In alter bzw. veralteter Tradition würde ich Dir heute eine Nelke schenken, die gab es immer zum DDR-Frauentag. War ne große Sache damals. Ich kaufe heute keine Nelken mehr, nie nicht, hat mir den Spaß verdorben. LG Antje

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  5. Also das mit dem Kaktus kennne ich. ich giese meine nie, aber die Dinger blühen.

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  6. Wie könnte jeman aus der DDR den Frauentag vergessen. Das schaffen noch nicht mal alle Männer hier. Für diesen Tag wünschte ich mir manchmal den Spaß zurück, den wir auf den Frauentagsfeiern hatten.
    Auch ich schicke Dir einen bunten Frühlingsgruß.LG Doris

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  7. Hoffentlich wird die rechts gerichtete Bundespräsidentenkandidatin nicht gewählt! Ich kann es euch nur wünschen!
    Zum Frauentag auch von mir noch nachträglich meine herzlichen Glückwünsche!!
    Liebe Grüße
    Joachim

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  8. Manuela, muss gleich schauen kommen, was du geschrieben hast. Wirklich eher Rückschritt, so kommt es mir vor. Aber nicht einmal nur für die Frauen.
    Coco, Papier kann sehr geduldig sein, wenn es um Versprechungen geht, die nicht eingehalten werden.
    Projektmanagerin, das wird der Deinige wohl aushalten müssen, wenn du hin und wieder feministische Anwandlungen hast. Über kurz oder lang hat sich auch der Meinige daran gewöhnt. Die Aussage mit der Versorgungsverantwortung empfinde ich sowohl als männer- als auch als frauenfeindlich. Bringt sie doch die durch nichts zu rechtfertigenden Gehaltsunterschiede zum Ausdruck. In Österreich 25 % bei Ganztagsjobs, über 30 % gesamt gesehen.
    Antje, der Frühling fehlt mir sehr! Die Nelke denke ich mir jetzt einfach und freue mich darüber. Diese Tradition gab es bei uns nie.
    Ghost, der blüht immer noch! Ich verstehe das nicht.
    Doris, vielen Dank für deinen Frühlingsgruß. Der DDR-Frauentag war wohl eine große Sache, ich kenne ihn nur aus deiner Beschreibung vom vorigen Jahr.
    Joachim, diese Kandidatin wird sicher nicht gewählt, aber jede einzelne Stimme, die sie bekommt ist peinlich und zu viel. Danke für deine Glückwünsche.
    Liebe Grüße euch allen von Margot

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Ich freue mich, dass ihr bis hierher gelesen habt und freue mich noch mehr, wenn ihr eure Meinung dazu sagt.