Freitag, 5. März 2010

Über das Reden und das Schweigen

Da gibt es eine Frau, wie soll man die beschreiben, sehr nett ist sie. Freundlich, liebenswert, auch intelligent, wirklich nett. Aber - wenn man ihr in die Fänge gerät, dann lässt sie einen nicht mehr los. Sie redet und redet und redet, ob einen die Geschichten interessieren oder nicht. Sie hat eine eigene Technik entwickelt, ihre Gesprächsopfer nicht entkommen zu lassen, die ich noch nicht durchschaut habe.
So hat sie mir diese Woche eine ganze Menge Geschichten erzählt, die ich mir nicht alle gemerkt habe, weil ich irgendwann die Ohren auf Durchzug geschaltet habe, aber eine geschilderte Szene hat sich mir ins Gedächtnis eingebrannt. Man stelle sich vor: eine Geburstagfeier. Einige Gäste sind eingeladen, man isst und trinkt und unterhält sich. Nach dem Essen gibt es eine musikalische Darbietung. Die Schwiegertochter trägt ein selbst komponiertes Lied vor. Schreckliche Katzenmusik, so die Schilderung, nicht anzuhören. Entweder war das Lied so schlecht oder der Vortrag so erbärmlich. Und die Gäste haben auch noch Beifall geklatscht! Der 8-jährige Sohn des Hauses hat sogar gerufen: "Zugabe! Zugabe!" Dann gab es noch ein Lied. Es war nicht auszuhalten für diese Frau, die so gerne redet. Ich kann mir das richtig gut vorstellen. Da singt jemand, und die Zuhörer haben zu schweigen. Das muss wirklich entsetzlich gewesen sein.
Nächstes Mal, wenn ich sie treffe, singe ich auch.

Zu zeigen gibt es heute mein neuestes Machwerk. Da ich so ein bisschen im Häkelfieber bin, habe ich mir gedacht, ich mache einen netten kleinen Aufbewahrungskorb. Muss aber noch wachsen.

10 Kommentare:

  1. hallo, margot, deine häkelei sieht ganz sauber aus, das ist nicht so, wenn ich häkele! naja, ich kann es auch nicht richtig! aber deine farbkombi gefällt mir!
    jetzt mach ich mich aus dem staub, möchte nicht der "rednerin" hier begegnen, lach!
    liebe grüße und einen schönen abend, ich werde dann wohl rtl mit oliver geißen schauen.

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  2. Es gibt tatsächlich Leute, die holen tief Luft und hören nicht mehr auf zu sabbeln, unglaublich, habe ich aber selbst schon erlebt, man ist hoffnungslos ausgeliefert :o)
    Liebe Grüße und einen schönen Start ins Wochenende,
    Coco

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  3. Mein Mann sagt grad: Hey, die erzählt von Dir... ich glaub, bei dem hackts...
    Aber ich kann auch ohne Punkt und Komma reden (vor allem nach 2 Gläsern Sekt)... aber ich mein das meistens nicht böse... grins. Ich hab halt eeeeendlos viel mitzuteilen.... :-)

    Ich bin mal auf den fertigen Häkelkorb gespannt. Ich hoffe, den kriegen wir hier zu sehen und vielleicht darf man ihn auch ganz frech nachmachen (grins). Aber ich würd nie und nimmer weiß nehmen. Das wär wahrscheinlich binnen zwei Tagen dunkelgrau (grins)...

    LG claud

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  4. So etwas kenne ich auch. Da gibt es welche, die reden stundenlang und kommen vom Hundertsten ins Tausendste und sind selbst die schlechtesten Zuhörer. So ist das manchmal mit der Kommunikation.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
    Joachim

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  5. Hallo Margot, du hast ja heute gleich zwei Artikel in einem Post untergebracht, da bekommt man viel fürs Geld...
    Ich beziehe mich mal auf die sabbelige Frau, die ohne Punkt und Komma redet. Natürlich kenne ich auch einen derartigen Typ, die ist auch nett und nicht dumm. Aber das Bequeme an solchen Leuten ist, dass sie gar nicht merken, wenn du nicht mehr zuhörst und weiter deinen Gedanken nachhängst. Ab und zu weise mit dem Kopf wackeln, das reicht, und sie sind zufrieden....Meistens wird man aus den Geschichten von solchen sabbeligen Menschen sowieso nicht schlau, da fehlt dann auch völlig der rote Faden...Ich denke immer, dass solche Menschen, die nichts wirklich Bemerkenswertes mitzuteilen haben, leer im Kopf ist...Übrigens gibt es genauso viele sabbelige Männer wie Frauen...Der Unterschied ist der, dass Männer meistens von sich reden und wie toll sie sind...Das tun Frauen eher selten...

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  6. danke für deinen linktipp - gefällt mir sehr gut! schönee grüße, to von zzzeitkritik

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  7. Liebe Margot!

    Von der Sorte kenne ich auch ein paar Exemplare. Und das Witzige ist, dass diese ollen Nervensägen zwar ohne Ende quasseln können, aber... im Gegenzug - niemals zuhören!

    Hoffe, dass Du ein ungestörtes Wochenende verbringen kannst! Es grüßt Dich Alicia

    P.S. Vielleicht gibt es ja für solche Zeitgenossinnen auch kleine, nette "Aufbewahrungskörbe"

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  8. Meine Lieben, wie ich sehe, ist das Phänomen der Dauerredner/-innen ein weit verbreitetes. Falls euch noch irgendwelche Rezepte einfallen, um solche Situtationen zu entschärfen, wäre ich euch dankbar, bzw. meine leidgeprüften Ohren.
    To, freut mich sehr! Das Buch konnte ich nicht vor den Bildschirm halten, das hättest du nicht gesehen, aber wenigstens den Link. Ein tolles Buch gibt es da.
    Liebe Grüße euch allen von Margot

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  9. Köstlich Margot, ja was muss die Frau gelitten haben, da trägt wer was vor und sie muss den Mund halten, ich stelle mir gerade vor, Du triffst sie und fängst an zu Singen, das sollte dann sogar sie schnallen, lieber Gruß Regina

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  10. Liebe Regina, nächstes Mal werde ich versuchen, einen großen Bogen zu machen, das Singen behalte ich mir vor für den äußersten Notfall. Könnte nämlich auch andere Leute in die Flucht schlagen. Schön, dass du wieder da bist!
    Liebe Grüße von Margot

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Ich freue mich, dass ihr bis hierher gelesen habt und freue mich noch mehr, wenn ihr eure Meinung dazu sagt.