Abends, wenn die Fremden beten,
wein ich, meiner Heimat fern;
Murmle wunderliche Dinge,
klage meine Leiden gern.
Die Erinn'rung meiner Liebe
weckt mir solchen Tränenstrom:
Alles möcht' ich überschwemmen
unterm weiten Himmelsdom!
Da ich doch des Freundeslandes,
nicht der Fremde Sprössling bin:
Führe bald, Allmächt'ger, wieder
Mich zu meinen Freunden hin!
Beim alleinigen Gott beschwör ich,
Führer meiner Reise, dich:
Führe bald zu meines Winzers
grünem Freudenbanner mich!
Kann ich klugen Leuten gelten
als ein hochbetagter Greis,
Da ich noch mit junger Liebe
spiele um der Jugend Preis!
Hier kennt mich nur Ost- und Nordwind,
sonst bin ich ganz unbekannt;
keinen andern Freund hier hab ich
als den Buhlen, "Wind" genannt.
Aus der Liebe Wohnung weht mir
Luft, die Lebenswasser bringt:
Schaff mir, Ostwind, einen Hauch nur,
der sich Schiras' Flur entschwingt!
Wisse, dass einst eine Träne
Aug' in Auge mich verriet,
Mir zur Schmach - wem soll ich zürnen,
da der Herzverräter schied?
Eines Morgens kam von Sohra
mir das Wort mit Harfenklang:
"Aus Hafisens Munde lernt' ich
holde Rede und Gesang."
(Übersetzung: Friedrich Bodenstedt)
Mir war so danach. Tagtäglich kommen schrecklichere Meldungen aus dem Iran, ausführlich zu lesen auf diversen Blogs. Das ist mein Beitrag zum Thema.
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Danke für das schöne Gedicht. Ich habe auch immer noch die Melancholie und die Traurigkeit in mir, kämpfe an und muss stark sein - denn Julia hat ihre Prüfungen. Da braucht sie mich voll und ganz.;-) lg Manuela
AntwortenLöschenLiebe Margot, ich überlege ob deine Kommentare gleich veröffentlich werden? Naja werde ich ja gleich sehen. Wie geht es dir so? liebe Grüße annetta
AntwortenLöschenDas Gedicht ist wunderschön. Irgendwie wirkt es auf mich beruhigend. Lg Doris
AntwortenLöschenein wirklich schönes gedicht. sehr bewegend...
AntwortenLöschenIch freue mich sehr, wenn es euch gefallen hat. Ich wollte damit ablenken von Staßenschlachten und Wahlmanipulation, worüber überall genug berichtet wird außer im Iran selbst, und klarstellen, dass es hier um ein Land geht, das auf eine Kultur zurückblicken kann, die älter ist als alles, worauf wir hierzulande stolz sind.
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